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Oder hast du bereits dutzende Male mit einem Leihgerät die heimischen Gewässer erkundet und möchtest dir nun ein eigenes Kajak zulegen?

Wenn du gerade diese oder ähnliche Gedanken hast, bis du hier genau richtig. Wer gerade in den Überlegungen steckt, sich ein eigenes Kajak zu kaufen, kommt früher oder später zu dem entscheidenden Punkt: Soll es ein aufblasbares oder ein festes Kajak sein?

Kajaks unterscheiden sich in zahlreichen Eigenschaften. Verschiedene Maßnahme, unterschiedliche Bauformen, das im Lieferumfang enthaltene Zubehör, das verwendete Material und viele Details mehr unterscheiden die einzelnen Kajaks. Die Frage, ob es ein aufblasbares oder ein festes Kajak sein soll, ist aber wesentlich wichtiger.

Eine pauschale Antwort auf diese Frage gibt es allerdings nicht. Viel mehr haben beiden Kajaktypen ihre Vor- und Nachteile. Aus diesem Grund stellen wir im Folgenden die Unterschiede der beiden Typen heraus.

Dann kannst du besser informiert, dich für eine der beiden Arten entscheiden.

Aufblasbare Kajaks vs. feste Kajaks

Feste Kajaks sind das, was sich die meisten Leute vorstellen, wenn sie an ein “Kajak” denken. Diese Art von Kajaks werden aus einem starren Material wie beispielsweise GFK oder Polyethylen gebaut.

Aufblasbare Kajaks sind im Gegensatz dazu lediglich Hüllen mit mehreren Luftkammern, die mit einer Hand- oder einer elektrischen Pumpe aufgepumpt werden müssen, bevor du mit dieser Art von Kajak auf Tour gehen kannst.

Die unterschiedlichen festen Kajaks

Die Unterteilung der Kajaks in die beiden Typen ist die ein Sache. Das beim Bau des Kajaks verwendete Material ist die andere. Tatsächlich hat das Material einen Einfluss auf die Robustheit, Haltbarkeit, Performance und auch den Preis.

Auf diesem Grund stellen wir im Folgenden die verschiedenen Materialien vor, aus denen die meisten feste Kajaks gebaut werden.

Polyethylen

Polyethylen ist ein extrem robustes und lange haltbares Material, das insbesondere aufgrund des günstigen Preises im Bau von festen Kajak zum Einsatz kommt.

Das höhere Gewicht der Kajaks, die aus diesem Kunststoff gemacht sind, gestaltet allerdings den Transport aufwändiger und sorgt für weniger Drehfreudigkeit. Polyethylen Kajaks sind ebenfalls anfälliger gegen UV-Strahlung.

Fazit: Polyethylen Kajaks sind die richtige Wahl für Anfänger (unter den festen Kajaks).

Glasfaser und Carbon

Eine große Zahl fester Kajaks ist aus Glasfaser (engl. Fiberglass), Carbon oder einem Gemisch dieser beiden Materialien gemacht.

Das extrem robuste und leichte Material ermöglicht rasante Wendungen, ohne dass dich das Wasser ausbremst. Weiterhin sind Glasfaser und Carbon Kajaks einfacher zu tragen und lassen sich zudem mit minimalem Material- und Zeiteinsatz reparieren.

Der Nachteil ist der hohe Preis dieser Kajaks. Auch neigt dieser Kajaktyp dazu, bei Kollisionen schnell Schäden davon zu tragen

Fazit: Für Fortgeschrittene und echte Veteranen sind Kajaks aus einem Material wie Glasfaser oder Carbon die richtige Wahl. Anfänger schreckt wahrscheinlich schon das Preisschild ab.

Die unterschiedlichen aufblasbaren Kajaks

Aufblasbare Kajaks, die auch kurz als Inflatables bezeichnet werden, sind meistens aus PVC oder Polyurethan gebaut.

Polyvinylchlorid (PVC)

PVC ist eine mehrlagige Struktur, die aufgrund dieses Aufbaus besonders robust ist. Ein Riss oder Loch im Kajak kann einfach und schnell mit einem PVC-Flicken repariert werden. Weiterhin ist PVC ein günstiges Material, was die Kajaks günstig in der Anschaffung macht.

Ein Nachteil von Kajaks aus PVC ist, dass diese anfällig gegen UV-Strahlung sind.

Polyurethan

Polyurethan ist ein recht neues Material, das noch nicht lange im Bau von Wassersportgeräten zum Einsatz kommt. Bei Polyurethan handelt es sich um ein extrem robustes und haltbares Material, das insbesondere auch gegen punktuelle Belastungen und Abschürfungen sehr widerstandsfähig ist.

In der Anschaffung ist Polyurethan allerdings deutlich teurer als die anderen Materialien, die beim Bau von Inflatables zum Einsatz kommen. Die Reparatur ist von Polyurethan Kajaks ist ebenfalls schwieriger als beispielsweise bei PVC.

Aufblasbare Kajaks vs. feste Kajaks

Bis hierhin sollte klar geworden sein, dass die verwendeten Materialien einen Einfluss auf die Eigenschaften eines Kajaks haben.

Nun wird es allerdings Zeit, einen allgemeinen Blick auf aufblasbare und feste Kajaks zu werden. Wir fokussieren uns dabei auf die fünf Kategorien Haltbarkeit, Wendigkeit, Preis sowie die Lagerung und den Transport ein.

Haltbarkeit

Für Käufer eines Kajaks ist die Haltbarkeit häufig das entscheidende Kriterium. Schließlich will man lange etwas von dieser Anschaffung haben.

Kajaks aus hochqualitativem Polyethylen sind am längsten haltbar. Dieser Typ von Kajaks hält problemlos (leichteren) Kollisionen mit Felsen stand. Das bedeutet natürlich nicht, dass diese Art von Kajaks unzerstörbar sind. An einem gewissen Punkt geben auch Polyethylen Kajaks nach.

Viele Außenstehende denken, dass Inflatables nicht haltbar sein können. Teilweise wird der Vergleich zu einer Luftmatratze gezogen. Drastische Fortschritte in den Produktionsverfahren führten allerdings zu äußerst festen und robusten Kajaks.

Hochqualitative Kajaks aus Polyurethan oder PVC widerstehen Kollisionen, halten punktuellen Belastungen stand und könnensogar scharfkantige Gegenstände wie etwa Hundekrallen ab.

Speziell für den Einsatz im Wildwasser produzierte aufblasbare Kajaks sind zusätzlich verstärkt und können noch mehr standhalten. Aufblasbare Kajaks, die fürs Kajakangeln gebaut wurden, sind hingegen besonders gegen scharfkantige Gegenstände wie Angelhaken oder Messer geschützt.

Fazit: Polyethylen Kajaks sind nach wie vor die Champions, wenn es um Haltbarkeit geht. Aber: Der schlechte Ruf wird Inflatables nicht (mehr) gerecht. Hochwertige aufblasbare Kajaks sind extrem robust, reißfest und widerstandsfähig. Auch wer Geld für ein gutes Inflatable investiert, wird lange etwas von dieser Anschaffung haben.

Wendigkeit

In der Diskussion aufblasbare Kajaks vs. Feste Kajaks wird häufig angeführt, dass feste Kajaks wendiger sind. Ein Grund dafür ist, dass feste Kajaks aufgrund ihres höheren Gewichts tiefer im Wasser sitzen. Weiterhin trägt die schmalere Bauweise zur besseren Manövrierbarkeit bei. Bei festen Kajaks ist es einfacher, sich auf eine Seite zu lehnen, um dann mit wenigen Paddelschlägen das Kajak zu drehen.

Das Paddeln und das Steuern eines aufblasbaren Kajaks ist kein Problem in ruhigen Seen oder auf Kanälen. Bei Wellengang, stärkerem Wind und unruhigem Wasser sieht die Sache schon ganz anders aus.

Der Einfluss der immer besser werdenen Produktionsverfahren ist auch an dieser Stelle nicht vernachlässigbar. Die Fortschritte lassen sich bereits gut an den aufblasbaren Wildwasser-Kajaks ablesen, die auch in wilden Gewässern beherrschbar sind.

Fazit: Feste Kajaks haben in Sachen Manövrierbarkeit noch die Nase vorne. Der Vorsprung wird aber von Saison zu Saison knapper.

Preis

Der preisliche Unterschied zwischen festen und aufblasbaren Kajaks ist hoch. Während es aufblasbare Kajaks schon für 100€ oder weniger gibt, kosten feste Kajaks teilweise vierstellige Summen. Im Durchschnitt kann man davon ausgehen, dass feste Kajaks das Doppelte bis Dreifache ihrer aufblasbaren Counterparts kosten. Die meisten aufblasbare Kajaks sind sogar günstiger als Polyethylen Kajaks (die günstigsten festen Kajaks).

Fazit: Preislich überzeugen die aufblasbaren Kajaks.

Transport

Aufgrund der verwendeten Materialien sind feste Kajaks wesentlich schwerer als aufblasbare Kajak. Oft sind selbst aus leichtgewichtigen Materialien gebaute feste Kajaks schwerer als das durchschnittliche Inflatable.

Dazu kommt, dass feste Kajaks für den Transport häufig auf Dachgepäckträger gehievt werden müssen. Bei dem hohen Gewicht ist das mit nicht mindestens einem weiteren Helfer schlichtweg nicht möglich.

Aufblasbare Kajaks gewinnen an gleich zwei Fronten. Zum einen sind sie leichter und können zum anderen in einem Rucksack verstaut werden. Der Transport ist dementsprechend kein Problem. Alles, was es braucht, ist ein wenig Platz im Kofferraum oder ein freier Sitz auf der Rückbank. Aufwändige Vorbereitungen oder die nervige Montage der Dachgepäckträger entfällt.

Fazit: Der Komfort im Transport von aufblasbaren Kajaks ist nicht mit den Mühen beim Transportieren fester Kajaks vergleichbar. Das niedrige Gewicht und der geringe Platzbedarf der Inflatables ermöglichen spontane Trips – ganz ohne aufwändige Vorbereitungen.

Lagerung

Die Lagerung eines festen Kajaks kann herausfordernd sein. Die Sportgeräte sind groß und sperrig. Am besten lagert man Kajaks in einer Garage, einem großen Abstellraum oder im Gartenhaus. Bei der Wahl des Lagerorts ist darauf zu achten, dass dieser das Kajak vor Nässe, Kälte und Sonnenlicht schützt.

Wer den Lixis von so viel Platz nicht hat, kann sich einer der kreativeren Varianten bedienen. Mit einem speziellen Gurtsystem kann beispielsweise das Kajak an einer Wand oder an der Decke fixiert werden.

Bei der Lagerung von Inflatables muss nicht viel gegrübelt werden und einen Hexenschuss beim Wuchten eines 4 Meter langen und schweren Ungetüms holst du dir ebenso nicht. Im luftleeren Zustand wird die Hülle des Kajaks einfach aufgerollt und in einer Tasche verstaut. Genügend Platz für einen rucksackgroßen Gegenstand findet wohl jeder – ganz egal, ob kleine Wohnung oder Studentenwohnheim.

Fazit: Die kompakte Packgröße der Inflatables macht die Lagerung zum Kinderspiel.

Wer sollte ein aufblasbares Kajak kaufen?

Jeder, der auf der Suche nach einem robusten und langlebigen Kajak ist, sollte zu einem Kajak aus Polyethylen greifen. Sind die Gewässer, in denen du planst zu fahren, gesäht von Felsen, ist ein festes Kajak aus Polyethylen genau das Richtige.

Routinierte Tourenpaddler, die gerne mal mehrtägige Trips mit ihrem Kajak unternehmen und dabei viel Strecke zurücklegen, sollten ebenfalls zu einem festen Kajak greifen. Im Bug und Heck fester Kajaks befindet sich zusätzlicher Stauraum, der für die Campingausrüstung, Wechselkleidung, Trinkwasser und das zusätzliche Proviant bitter nötig ist.

Wer sollte ein festes Kajak kaufen?

Die Frage nach dem Einsatzort ist entscheidend, um zu bestimmen, welche Art von Kajak die beste für dich ist. Wer ein Kajak für gemütliche Ausflüge oder kleinere Touren sucht, ist mit einem Inflatable bestens beraten. Der niedrige Preis ist gerade für Einsteiger in den Kajaksport interessant. Auf diese Weise kann jeder das Kajakfahren ausprobieren, ohne gleich ein kleines Vermögen in das Sportgerät zu investieren.

Für Sportler, die sich den Großteil des Jahres mit anderen Dingen beschäftigen und das Kajak nur wenige Male jährlich mit auf den See nehmen, sind aufblasbare Kajaks ebenfalls genau das Richtige.

Der Komfort in der Lagerung und im Transport, der auch spontane Trips möglich macht, kommt auch jedem gelegen, der über nicht so viel Platz verfügt.

Die Fortschritte in den Herstellungsverfahren waren zuletzt massiv, trotzdem sind aufblasbare Kajaks anfällig gegen scharfkantige Objekte wie Steine, Messer oder Angelhaken.
Kajakangler sollten zu einem Kajak mit verstärktem Material greifen.

Fazit

Seit Jahren wird über dieses Thema diskutiert. Die Wahrheit ist: Verschiedene Paddler haben verschiedene Meinungen.

Den einen besseren Typ von Kajak gibt es nicht. Beide Arten haben ihre eigenen Vor- und Nachteile. Die Wahl muss daher immer vom jeweiligen Einsatzgebiet und den persönlichen Umständen abhängen. Lies dich etwa in das Thema ein.

Auf diese kannst du eine bessere Kaufentscheidung treffen und reduzierst du das Risiko eines Fehlgriffs enorm. Ein Blick auf die Kajak Bestsellerliste, die die am meisten verkauften Kajaks zeigt, ist schon mal ein guter Start.

Quellen

[1] http://www.polyurethanes.basf.de/pu/Niederlande/Informatie/polyurethaan
[2] https://www.stand-up-paddling.org/sup-reparieren/
[3] https://utopia.de/ratgeber/pvc-was-du-ueber-den-kunststoff-wissen-solltest/

Die Redaktion von Wellenliebe.de besteht aus echten Wassersport-Fans. Von Kajakfahrern, über Segler und Taucher bis Stand Up Paddler sind (fast) alle Wassersportarten vertreten. Unsere Inhalte wurden schon millionenfach gelesen und in vielen Zeitungen aufgegriffen.

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