Ist es im Grunde genommen auch.
Doch um Schäden am Boot oder gar ein erhöhtes Sicherheitsrisiko zu vermeiden, sollten einige einfache Abläufe und Parameter eingehalten werden.
Lerne mit dieser Schritt-für-Schritt Anleitung, wie du dein Schlauchboot korrekt, sicher, einfach und so schnell wie möglich aufpumpen kannst.
Inhaltsverzeichnis
Ein Schlauchboot aufpumpen
Im Folgenden erklären wir Schritt für Schritt, wie man ein Schlauchboot aufpumpen muss.
Schritt 1: Ausbreiten
Zunächst muss das Boot ausgebreitet werden. Da sich die Schläuche beim Aufpumpen des Bootes auf dem Boden ausdehnen, muss der Untergrund frei von spitzen Gegenständen wie Steinen, Muscheln oder Ähnlichem sein.
Muss das Schlauchboot auf einem rauen Untergrund aufgepumpt werden, empfiehlt es sich eine Decke oder eine PVC-Matte unterzulegen.
Schritt 2: Ventildeckel entfernen
Ist das Schlauchboot gleichmäßig ausgebreitet, können die Ventilkappen (Oder Staubkappen) entfernt und die Ventile vorbereitet werden. Sollten die Ventildeckel nicht durch eine Schnur befestigt sein, empfiehlt es sich, die Ventildeckel zu nummerieren, um die erneute Zuordnung zu gewährleisten.
Bei Sicherheitsventilen, die einen Druckausgleich bei Druckschwankungen ermöglichen, wird der innere Teil des Ventils durch Drehung geöffnet.
Lesetipp: Schlauchboot Ventil undicht?
Schritt 3: Fülle jede Kammer zu 50%
Fülle nun jede Kammer des Bootes mit circa 50 Prozent Luft. Dabei sollte die Bedienungsanleitung überprüft werden, ob der Hersteller eine spezielle Reihenfolge dazu festgelegt hat. Ansonsten können die Kammern im Uhrzeigersinn befüllt werden.
Das gleichmäßige Befüllen sorgt für einen Druckausgleich an den Trennwänden um scherende Beanspruchung zu vermeiden, denn diese würden den Nähten stark zusetzen.
Schritt 4: Boden einbauen
Sollte es sich um ein Beiboot oder ein Schlauchboot mit Aluboden handeln, wird jetzt der Boden eingelegt.
Wichtig ist hier die Kammerfüllung von 50%, da es sonst zu Problemen beim Einlegen der Segmente kommen kann.
Um die Segmente zu versteifen, werden nun die Bodenstreben angebracht. Das Verlegen des harten Bodens kann etwas Zeit in Anspruch nehmen.
Einfacher und schneller ist das bei einem Luftboden. Dieser wird lediglich etwas ausgerichtet und dann aufgepumpt.
Am Ende dieses Schrittes sollte geprüft werden, ob das Kielventil zentriert und der Boden den gleichen Abstand zu den Hauptrohren hat.
Schritt 5: Sitz einbauen
Die Sitze werden einfach eingebaut, indem der Sitz in den Gurt eingehängt oder auf die Halterung geschoben wird. Achtung, wenn das Boot bereits voll aufgepumpt ist, kann der Sitz nicht mehr einhaken. In diesem Fall muss wieder Luft abgelassen werden.
Schritt 6: Seiten auf 90% und dann auf 100% aufblasen
Halte dich auch in diesem Schritt wieder an die Reihenfolge, um die Nähte der Schläuche zu schonen. Fülle die erste Seite des Bootes auf 90 %. Anschließend wird die andere Seite auf 100 % gebracht.
Als letzter Schritt wird dann auch die erste Seite auf 100 % gepumpt. Bei elektrischen Pumpen sollten die letzten 10% von Hand befüllt werden.
Schritt 7: Kiel aufpumpen
Zu guter Letzt wird, falls vorhanden, der Kiel aufgepumpt. Prüfe in der Bedienungsanleitung den empfohlenen Kieldruck. Dieser ist normalerweise höher als in den Hauptkammern.
Schritt 8: Sicherheitsüberprüfungen
Ist das Boot vollständig aufgepumpt, sollten noch zwei Sicherheitsüberprüfungen durchgeführt werden. Gehe um das Boot und überprüfe den Sitz der Ventildeckel. Sehe dir dazu die Beschriftung an und überprüfe, ob der korrekte Deckel auf dem dazu passenden Ventil sitzt.
Während du um das Boot gehst, solltest du gut hinhören. Zischlaute weisen auf Leckagen im Schlauch hin, die geflickt werden müssen.
Wie lange dauert das Aufpumpen des Schlauchboots?
Die Dauer, die für das Aufpumpen benötigt wird, ist von einigen Rahmenbedingungen abhängig:
- Bei der Erstmontage eines Bootes muss sich das Material erst ausdehnen.
- Elektrische Pumpen verkürzen die Dauer im Vergleich zu händischen Pumpen.
- Luftböden sind schneller aufgepumpt als das Einlegen von festen Böden mit Streben.
Um ggf. Produktionsfehler so früh wie möglich auszuschließen, sollte im Vorfeld ein trockener Testlauf zuhause durchgeführt werden.
Der richtige Luftdruck
Halte dich beim Luftdruck an die Herstellerangaben, die du in der Bedienungsanleitung nachlesen kannst.
Werden dort keine Angaben gemacht oder hast du die Bedienungsanleitung verlegt, kannst du dich auch an folgende Empfehlungen halten:
- Hauptrohre: 170 bis 240mbar
- Kiel: 275 bis 310mbar
- Hochdruck-Luftboden: 590 bis 790mbar
Mit etwas Erfahrung spürt man mit der Zeit, wie sich ein aufgepumptes Boot anfühlt. Durch Sicherheitsventile wird zusätzlich ein überfüllen des Bootes durch einen zu hohen Druck vermieden.
Sollten keine vorhanden sein, können diese auch nachgerüstet werden. Es hilft aber schon, mit gesundem Menschenverstand und Gefühl an die Sache zu gehen.
Einfluss des Wetters auf den Luftdruck
Aufgrund physikalischer Gesetze verändert sich der Druck in geschlossenen Behältnissen. Wird Luft erwärmt, dehnt sie sich aus (Thermische Expansion). Wird Luft abgekühlt, zieht sie sich zusammen (Thermische Kontraktion).
Das hat auch Auswirkungen auf den Luftdruck im Schlauchboot.
Wird das Schlauchboot nach dem Aufpumpen auf das meist kältere Wasser gesetzt, zieht sich die Luft zusammen und das Boot kann träge wirken.
Im „Worst-Case“ könnte es gefährlich werden. Wird das Schlauchboot in den kühlen Morgenstunden mit korrektem Luftdruck aufgepumpt, anschließend der sich erwärmenden Außentemperatur und eventueller Sonneneinstrahlung ausgesetzt, verändert sich der Luftdruck signifikant. Kommt das Boot dann noch mit einem spitzen Gegenstand in Berührung, sind Leckagen vorprogrammiert.
Eine ähnliche Wirkung, wie die Temperatur, üben auch Veränderungen des atmosphärischen Drucks auf das Boot aus.
Wird das Schlauchboot auf 500 Höhenmetern aufgepumpt und im Anschluss auf Höhe des Meeresspiegels transportiert, wirkt ein höherer atmosphärischer Druck und es muss Luft abgelassen werden.
Arten von Schlauchboot Pumpen
Wie oben erwähnt existieren zwei Arten von Pumpen, die für das Aufpumpen eines Schlauchbootes in Betracht gezogen werden können. Beide haben ihre Daseinsberechtigung, da Vor- und Nachteile auf beiden Seiten bestehen.
Manuelle Pumpen
Die meisten Schlauchboote beinhalten im Lieferumfang bereits eine geeignete manuelle Pumpe. Diese kann aber auch bei so gut wie jedem Einzelhändler gekauft werden.
Welche Pumpenart du auch bevorzugst, eine gute qualitative manuelle Pumpe gehört in jede Ausrüstung und ist aus Sicherheitsgründen schon unabdingbar.
Gehe davon aus, du unternimmst eine längere Tour auf dem Schlauchboot und bemerkst unterwegs einen Druckverlust.
In diesem Fall ist nicht zwingend eine Leckage für den Verlust verantwortlich. Das gleiche Prinzip zeigt ein Fahrradschlauch, der auch nach einiger Belastung an Druck verliert.
Fehlt dir nun eine manuelle Pumpe, leidet der Komfort und du verlierst auch schnell den Spaß an der Tour.
Es gibt zwei Arten manueller Pumpen:
- Fußpumpen: Diese Pumpe in Form eines Blasebalgs wird auf den Boden gelegt und mit dem Fuß durch eine Auf und Ab Bewegung betätigt. Diese Pumpenart ist besonders für Rückengeschädigte schonender, da man sich dafür nicht bücken muss.
- Handpumpen: Diese Pumpe wird mit den Füßen am Boden fixiert. Die Betätigung erfolgt dann indem man den Hebel mit beiden Händen greift und eine Auf und Ab Bewegung durchführt. Die Handpumpe gibt es auch in einer anderen schlauchförmigen Bauform. Bei dieser wird die Bewegung nur mit einem Arm ausgeführt, der andere Arm ist für das Halten der Pumpe zuständig. Diese Pumpen kennt man auch vom Aufpumpen eines Fußballs.
Die besten Schlauchboot Luftpumpen
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Mehr erfahren: Die besten Schlauchboot Luftpumpen
Elektrische Pumpen
Entspannter und einfacher läuft es da mit einer elektrischen Pumpe ab. Dafür muss man die Pumpe an das Stromnetz anschließen und einschalten. Dann kann man sich entspannt zurücklehnen und beobachten, wie sich das Boot füllt.
Nicht nur das Befüllen des Bootes mit Luft ist möglich, auch das Absaufen ist möglich. Auch hier kann man sich dann entspannt zurücklehnen, statt wie wild auf dem Boot herumzuspringen, um die Luft herauszudrücken.
Elektropumpen sind in ihrer Leistung oft limitiert. Damit stoßen die Pumpen bei Hochleistungs-Schlauchbooten an ihre Grenzen. Oft kann das Boot dann mit der elektrischen Pumpe nur bis 90 % aufgepumpt werden. Die restlichen 10 % werden dann von Hand gepumpt. Um das händische Pumpen komplett zu vermeiden, ist eine zweistufige Elektropumpe zu empfehlen. Diese können oft bis zu 1030mbar erzeugen.
Der große Nachteil von elektrischen Pumpen liegt aber auch auf der Hand. Es wird Strom benötigt. Oft kann man dadurch das Boot nur zu Hause aufpumpen, da man unterwegs keine Stromquellen zur Verfügung hat.
Es gibt auch Modelle, die über den Zigarettenanzünder des Autos betrieben werden können. Das steigert die Flexibilität und das Boot kann somit überall aufgepumpt werden, wo auch geparkt werden darf.
Die besten elektrischen Pumpen
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Mehr lesen: Die besten Schlauchboot Elektropumpen
Fazit
Möchtest du Freude am Fahren des Schlauchbootes haben, solltest du auf einige Faktoren achten. Das korrekte Aufpumpen unter Einhaltung der korrekten Drücke ist unabdingbar.
Auch sollte die Reihenfolge im oben genannten Plan eingehalten werden, um das Boot und die damit verbundenen Nähte zwischen den Schläuchen zu schonen.
Durch falsches Verhalten kann durchaus ein Sicherheitsrisiko entstehen, gerade wenn Kinder mit dem Schlauchboot fahren. Beachte deshalb die zwei Sicherheitsprüfungen (Ventilkontrolle und Soundcheck) bevor das Boot in See sticht.
Die äußeren Bedingungen wie der atmosphärische Druck oder die Temperatur sollte in Bezug auf den Luftdruck im Boot stets beachtet und ggf. auf eine Drucksteigerung durch Ablassen des Überschusses reagiert werden.
Sollte das Aufpumpen des Bootes am Anfang noch etwas länger dauern, ist das normal.
Je öfter du es aufpumpst, desto schneller wirst du auch. Generell wird der Vorgang ca. 20 Minuten in Anspruch nehmen. Scheue dich nicht, uns bei Fragen zu kontaktieren und weiterhin viel Spaß und Ruhe auf deinem Schlauchboot.