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Statt für den Sport noch über Wochen hinweg die Schulbank zu drücken, kann das erste Schnorchelabenteuer (fast) sofort starten. Bevor es losgeht, sollten sich Anfänger allerdings gut mit der Ausrüstung vertraut machen.

Nur, wer über die Funktionsweise des Schnorchels, der Taucherbrille und der Flossen Bescheid weiß, wird ohne Störungen die fantastischen Unterwasserwelten erkunden können.

Probleme wie das Beschlagen der Schnorchelmaske treten dann in der Regel nicht mehr auf.

Eine Frage, die häufig vor oder kurz nach dem ersten Ausflug aufkommt, ist, warum Schnorchel so kurz sind.

Aus zwei Gründen können Schnorchel nicht beliebig lang sein. Ein längerer Schnorchel würde zum einen den toten Luftraum vergrößern, der das Atmen erschwert und dafür sorgt, dass verbrauchte Atemluft wieder eingeatmet wird.

Hier besteht die Gefahr einer Pendelatmung. Zum anderen erschwert der Wasserdruck die Atmung. Tiefer als zwei Meter Wassertiefe können durchschnittliche Menschen nämlich nicht mehr atmen, weil die Muskulatur der Lunge zu schwach für das auf dem Körper lastende Wasser ist.

Bei wem sich seit Tagen Fragen im Kopf breitmachen wie „Warum kann ein Schnorchel nicht beliebig lang sein?“, „Warum sind Schnorchel nicht länger?“ oder „Warum sind lange Schnorchel gefährlich?“, sollte diese Antwort bereits weitergeholfen haben. Im Folgenden gehen wir allerdings noch mehr in Detail, um keine Unklarheiten offen zu lassen.

2 Gründe, warum Schnorchel so kurz sind

Hast du dich auch bereits gewundert, warum dein Schnorchel so kurz ist? Ein bisschen zusätzliche Länge wäre doch echt praktisch. Es könnte etwas tiefer getaucht werden und dann besteht nicht immer die Gefahr, dass die Spitze des Schnorchels im Wasser versinkt und direkt das Meerwasser in deinen Mund strömt.

Mit einem Trockenschnorchel könnte letzteres Problem zwar verhindert werden, aber ein wenig zusätzliche Länge wäre trotzdem nicht möglich. In der Praxis treten nämlich zwei Probleme auf, die Schnorchel daher auf ihre kurze Röhren limitieren. Das erste Problem ist unter dem Begriff „toter Luftraum“ bekannt.

Grund 1: „Toter Luftraum“

Mit dem Atemprozess haben wir uns alle im Biologieunterricht beschäftigt. Mit jedem Atemzug wird Luft in die Lungen eingeatmet. Ist die Luft dort angekommen, wird der Sauerstoff aus der Atemluft extrahiert und über die Blutbahn im Körper verteilt.  Aus dem „verbrauchten“ Sauerstoff bildet sich Kohlendioxid und das wird anschließend ausgeatmet.

Die Umwandlung von Sauerstoff in Kohlendioxid erfolgt vollständig in der Lunge. Jedoch gibt es auch andere Körperteile, in denen Luft vorhanden ist. So kommt beim Einatmen auch Luft in die Luftröhre, die Nasengänge, die Nasennebenhöhlen und den Mund.

Die Luft, die beim Einatmen an diese Stellen gerät, kann vom Körper nicht genutzt werden und wird somit auch nicht in Kohlendioxid umgewandelt. Daher werden diese Luftmassen als „toter Luftraum“ bezeichnet.

Beim Einatmen behindern die „toten“ Luftmassen die frische Luft. Der menschliche Körper ist jedoch kräftig genug, um die Luft an den „toten Lufträumen“ vorbeizuziehen.

Beim Ausatmen wird auch das Kohlendioxid von den nicht nutzbaren Lufträumen aufgehalten. Beim Einatmen zieht der Körper also immer einen kleinen Teil des CO₂ wieder in die Lunge. Grund zur Sorge gibt es nicht. Mit einer geringen Kohlenstoff-Konzentration kann der Körper umgehen.

Wer einen Schnorchel benutzt, hat es mit einem weiteren toten Luftraum zu tun. Der Schnorchel auf gleich zweierlei Weisen ein Problem. Erstens ist der Schnorchel ein weiterer toter Luftraum.

Zweitens staut sich im Schnorchel zusätzlich Kohlendioxid an. Je länger (und breiter) der Schnorchel ist, desto schwerer wird das Atmen. Mehr Raum wird zum „toten Luftraum“ und mehr Kohlendioxid staut sich an. Ein weiteres Problem ist, dass bei jedem Atemzug auch mehr CO₂ eingeatmet wird.

Eine mögliche Lösung für den ersten Grund, aus dem Schnorchel nicht beliebig lang sein können, wäre eine Bauweise mit zwei Rohren. Jeweils durch ein Rohr wird ein- beziehungsweise ausgeatmet.

Mithilfe von Ventilen wird der Luftstrom gesteuert, sodass zumindest das Problem mit dem eingeatmeten CO₂ gelöst wird. Das Problem ist allerdings, dass der tote Luftraum weiterhin bestehen bleibt und damit weiterhin die Größe des Schnorchels limitiert.

Grund 2: Luftdruck

In der Praxis hat sich eine maximale Länge für Schnorchel etabliert. Auf diese haben sich Experten geeignet. Das Ziel war, den Schnorchel möglich lang zu gestalten, ohne die Sicherheit der Schnorchler aufs Spiel zu setzen. Die Basis für diese Berechnungen ist nicht nur das Phänomen des „toten Luftraums“, sondern auch der Luftdruck.

Beim Hinabtauchen im Wasser steigt nämlich mit jedem Meter der Druck, der auf dem Körper lastet. Bereits in 10 Meter Wassertiefe ist der Druck auf den Körper doppelt so hoch wie an der Wasseroberfläche. Der Druck wirkt sich auf den gesamten Körper und damit auch auf die Lunge aus. Für die Lungenmuskulatur ist es daher kaum möglich, die Lunge unterwasser aufzublasen.

Schätzungen zu Folge fehlt es dem durchschnittlichen Mensch bereits an Kraft, um in einer Wassertiefe von mehr als zwei Meter zu atmen. Aus diesem Grund würde es keinen Sinn ergeben, einen sehr langen Schnorchel zu konstruieren. Selbst ohne das Problem des toten Luftraums könnten Schnorchler mit einem längeren Schnorchel also nicht einfach Unterwasser atmen.

Was ist mit dem Durchmesser des Schnorchels?

Bisher haben wir uns nur mit der Länge des Schnorchels beschäftigt. Der Durchmesser des Schnorchels ist allerdings auch wichtig. Durchschnittlich misst der Schnorchel im Durchmesser zwei Zentimeter.

Der Wert erweist sich als Optimum aus der Menge der angesaugten Luft und der Kraft, die für das Ansaugen aufgewendet werden muss. Bei Schnorcheln mit dieser Kombination aus Durchmesser und Länge werden Schnorchler mit genug Luft versorgt, ohne zu viel toten Luftraum zu schaffen und ohne dass das Atmen zu anstrengend ist.

Leichte Veränderungen am Durchmesser oder der Länge des Schnorchels sind durchaus möglich. Die Maße wurden nämlich so festgelegt, dass die allermeisten Menschen über Kraft verfügen, um mit diesen Schnorcheln zu atmen. Es ist zum Beispiel möglich, den Schnorchel etwas breiter zu bauen.

Den Trägern würde dies erlauben, ohne zusätzlichen Widerstand zu atmen. Die oben beschriebenen Probleme würden allerdings weiterhin auftreten.

Wichtig anzumerken ist, dass Schnorchel für Kinder kürzer und schmaler sein müssen. Kinder haben kleinere Lungen, die schwächer als die Lungen von Erwachsenen sind. Aus diesem Grund sollten Schnorchel, die für Erwachsene konstruiert wurden, nicht von Kindern getragen werden. Die Kinder könnten mit zu wenig Luft versorgt werden.

Fazit

Viele Leute wundern sich, warum Schnorchel so kurz sind. Wer sich im Detail mit dem Thema beschäftigt, stellt allerdings recht schnell fest, dass bei der Konstruktion längerer Schnorchel Probleme auftreten würden.

Das Phänomen des toten Luftraums und der Wasserdruck schränken die maximale Länge des Schnorchels ein. Ein längerer Schnorchel erschwert das Atmen und erhöht den Anteil des Kohlendioxids. Weiterhin würde auch der Wasserdruck das Atmen Unterwasser erschweren.

Aus diesen Gründen wird man kaum Schnorchel mit einer Länge von mehr als 35 cm im Fachhandel oder in Onlineshops finden können. Von Eigenkonstruktionen, die diese Länge überschreiten, ist aufgrund der oben ausgeführten Probleme aufs stärkste abzuraten.

Bei Kindern gilt zusätzliche Vorsicht. Schnorchel für Erwachsene können nicht ohne Weiteres von Kindern verwendet werden. Die Lungenflügel eines Kindes sind weniger entwickelt und nicht so kräftig wie die Lungen eines durchschnittlichen Erwachsenen. Kindern sollten daher ausschließlich Kinder Schnorcheln benutzen.

Die Redaktion von Wellenliebe.de besteht aus echten Wassersport-Fans. Von Kajakfahrern, über Segler und Taucher bis Stand Up Paddler sind (fast) alle Wassersportarten vertreten. Unsere Inhalte wurden schon millionenfach gelesen und in vielen Zeitungen aufgegriffen.

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