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Mit dem angenehmen Gefühl, wenn sich die Zehen im warmen Sand vergraben, kann kaum etwas mithalten.

Mit Strandspielen lässt sich wunderbar die Zeit am Strand vertreiben und wenn die Sommerhitze doch einmal zu viel wird, kann man auch im kühlen Nass erfrischen.

Lesetipp: Am Strand vor der Sonne schützen

Eine Frage, die sich einigen Leuten (vielleicht nach ein paar Drinks am Strand) aufdrängt ist, warum eigentlich Sand am Strand liegt. Zu einem erholsamen Ausflug zum Strand darf die passende Stranddecke oder ein Strand Bollerwagen mit genügend Platz nicht fehlen.

Vielleicht ist es die Hitze, aber wir haben diese Frage schon öfter gehört und diese ist durchaus gerechtfertigt. Auf was liegen wir da eigentlich? Wo kommt der Sand her und warum gibt es Sand fast nur am Strand?

Sand befindet vorrangig in der Nähe von Gewässern oder Orten, an denen früher Wasser war, weil Sandkörner aus Abreibungen von Gesteinen und Sedimenten entsteht.

Wellen, Gezeiten und Strömungen reiben die Steine gegeneinander und zermahlen sie. Über Tausende und Millionen von Jahren entstehen dadurch viele Sandkörner, die vom Wasser ans Ufer geschwemmt werden.

Das führt zur Bildung von Sandstränden an Meeren, Seen und anderen Gewässern.

Ein sandiger Strand ist häufig eine Mischung aus unterschiedlichen Materialien. Die genaue Zusammensetzung hängt von der geologischen Umgebung ab, kann aber auch durch angespülten Sand oder Sedimente teils deutlich davon abweichen.

Warum befinden sich Sandstrände meistens an Gewässern?

Sand entsteht in einem langwierigen Prozess, bei dem über viele Tausend Jahre Steine und andere Sedimente aneinander aufgerieben werden.

Sandstrände sind das Ergebnis der Kraft der Wellen, Gezeiten und Strömungen, die die Steine immer wieder gegeneinander bewegen und dadurch immer weiter zermahlen. Über eine lange Zeit werden aus großen Felsen kleinste Sandkörner.

Ob sich ein Sandstrand bildet, ist vor allem von der Richtung der Strömung und vom Wellengang abhängig. Das Wasser trägt die feinen Partikel nämlich mit sich.

Das beutetet, dass sich an bestimmten Stellen Strände bilden und immer breiter werden, während an anderen Orten der Sand immer weiter abgetragen wird.

Das kann Probleme verursachen, die nicht nur der Tourismusindustrie schädigen. Wenn an einer Stelle Sand angespült wird, heißt das allerdings nicht, dass dieser Sand an einem anderen Ort fehlt.

Durch das andauernde Abreiben von Felsen und Korallenriffen entsteht nämlich stets neuer Sand, was wichtig ist, da Sand auch ein wichtiger Rohstoff für die Bauindustrie ist.

An dieser Stelle sollte angemerkt sein, dass der Begriff Sand für alle Steinpartikel mit einem Durchmesser zwischen 0,0625 und 2mm gewählt wird. Kleinere Partikel werden hingegen als Schluff bezeichnet, während größere Partikel Kies genannt werden.

Die verschiedenen Sandarten an Stränden

In der Tat gibt es nicht nur eine Art von Sand an Stränden. Abhängig von verschiedenen Bedingungen unterscheiden Experten die Strände in diese Typen:

  • Weiße Sandstrände: Die Strände mit besonders weißen Strand gehören zu den beliebtesten Strandarten. Extra für den Anblick des glitzernden, sehr feinkörnigen Sandes nehmen jedes Jahr viele Leute lange Flugreisen auf sich. Die weiße Farbe des Sandes kommt hauptsächlich zustande, weil die Sandkörner aus fein gemahlenem Quarz bestehen. Auch bei anderen Sandarten ist Quarz ein Bestandteil – allerdings in geringeren Mengen. Eine andere Ursache für die weißen Sandstrände können die Hinterlassenschaften von Fischen sein. Richtig gehört. Einige Fischarten haben eine Vorliebe für Algen, die auf Korallen wachsen. Ob Sie es glauben oder nicht – nach der Verdauung geben die Fische ihre Hinterlassen in weißer Pulverform ab. Das weiße Pulver wird dann durch die Wellen an Land gespült und färbt den Sand weiß.
  • Schwarze Sandstrände: Graue oder sogar schwarze Sandstrände sind nicht das Bild, das man im Urlaub haben möchte. In den letzten Jahren wurden diese Strände (auch weil der Anblick so ungewohnt ist) allerdings beliebter. Der schwarze Sand kommt vor allem auf Vulkaninseln und in vulkanisch geprägten Gebieten vor. Diese Sandkörner haben sich aus erkalteten, verhärteten Lavaströmen sowie aus Asche gebildet.
  • Grüne Sandstrände: Die grüne Einfärbung des Sandes lässt sich auf verschiedene Ursachen zurückführen. Einer davon ist das Vorhandensein von Olivinkristallen. Die glasigen, grünen Kristalle bilden sich in Vulkanen und werden durch Lavaströme herausgetragen. Da die Kristalle dicht und somit schwer sind, bleiben sie meistens an Land und werden nicht ins Meer getragen. Andere Mineralien, die den Sand grün machen können, sind Malachit und Serpentin. Grüne Sandstrände sind allerdings ein seltenes Phänomen. Weltweit gibt es nur eine Handvoll von ihnen und auf den ersten Blick sehen die grünen Sandstrände mit ihrer matten Olivenfarbe auch gar nicht so grün aus, wie man zunächst es vermuten würde.
  • Rote Sandstrände: Auch rote beziehungsweise rosa Sandstrände sind eine seltene Erscheinung. Die rötliche Farbe ist ein Hinweis auf einen hohen Eisengehalt im Sand. Einer der bekanntesten roten Sandstrände ist der Kaihalulu Beach auf Maui (Hawaii). Der dunkelrote Sand lässt sich auf die reichhaltigen Eisenvorkommen in den umliegenden Hügeln zurückführen. Eine andere Ursache für die rote Einfärbung ist Granat. In vielen Stränden ist das Mineral zumindest in kleinen Teilen enthalten. Wenn Granat allerdings in hohen Konzentrationen auftritt und fast die gesamte Zusammensetzung des Strandes ausmacht, kommt es zu der typischen rötlichen Färbung. Auch könnten magmatische Gesteine die Ursache für die Rotfärbung sein.
  • Biogener Sand: Hauptsächlich entsteht Sand durch Erosion und Verwitterung von Gesteinen. Dieser Sand wird auch als abiogener Sand bezeichnet. Im Gegensatz dazu entsteht abiogener Sand aus Einzellern, toten Pflanzen­teilen und mineralischen Resten von Tierskeletten. Die genaue Zusammensetzung des biogenen Sands ist von Ort zu Ort unterschiedlich und basiert vor allem auf der lokalen Meeresfauna und -flora. Biogener Sand ist in der Regel hell. Häufig sind Muscheln, Algen und Schwämme das Ausgangsmaterial für biogenen Sand.

Andere Strandtypen

Neben den verschiedenen Sandstränden gibt es noch andere Strandtypen:

  • Kiesstrände: Kiesstrände entstehen durch viele Jahre dauernde Ablagerungen von Kieselsteinen. In der Größe variieren die Kieselsteine zwischen 0,1 mm und 7,9 mm. Die größeren Kieselsteine liegen dabei öfter in der Nähe des Ufers. Teilweise werden Kiesstrände auch künstlich angelegt, weil sie hervorragend Erosion durch Auswaschen verhindern und den Wellen ihre Energie nehmen. Bei Strandurlaubern sind Kieselstrände nicht sehr beliebt, weshalb diese Strände meistens auch nicht so überlaufen sind. Die meisten Kiesstrände bestehen aus Granit, Magnetit, Feuerstein und Bims. Einige bekannte Kiesstrände gibt es am Gardasee.
  • Felsstrände: Diese Arten von Stränden sind von Felsbrocken bedeckt. Die Größe der Felsbrocken variiert von kleinen Kieselsteinen bis hin zu hausgroßen Felsbrocken. Einer der bekanntesten Felsstrände ist der in Batanes auf den Philippinen. Die Küste ist komplett mit Felsbrocken bedeckt, die vermutlich bei einem starken Vulkanausbruch des Iraya am Strand abgelagert wurden. Die kräftigen Wellen des Pazifiks haben über die Jahrhunderte die Kanten poliert und so den Steinen ihre charakteristische, glatte Oberfläche gegeben.
  • Muschelstrände: Der Name lässt es vermuten. Ein Muschelstrand besteht fast ausschließlich aus Muscheln. Die abgestorbenen Muscheln werden durch die Wellen an der Küste abgelagert. An einigen Stränden können sich so meterhoch Muscheln an der Küste ansammeln.

Die Größe der Sandpartikel

Die Größe der Sandpartikel ist nach DIN-Norm 4022 („Benennung und Beschreibung von Boden und Fels“) festgelegt.  Unverfestigte, lose Sedimente mit einem Korndurchmesser zwischen 0,063mm und 2 mm gelten demnach als Sand.

Die Korngröße wird allerdings weiterhin in

  • Feinsand (0,063 mm bis 0,2 mm),
  • Mittelsand (0,2 mm bis 0,63 mm) und
  • Grobsand (0,63 mm bis 2 mm)

unterteilt.

Fazit

Nur wenige Leute fragen sich, wenn sie gerade an den top Stränden Maltas oder anderen wundervollen Stränden umherstreifen, woher der Sand eigentlich kommt.

Wenn man sich genauer mit dem Thema beschäftigt, ist das Ergebnis dieser kleinen Recherche doch recht interessant.

Nach dieser kurzen Lektüre sollte daher das Geheimnis, woher Sand an Stränden kommt, gelüftet sein. In der Zukunft wird das Thema Sand übrigens noch wichtig werden.

Die Sand Knappheit könnte nämlich ein großes Problem werden.

Weiterführende Informationen

Die Redaktion von Wellenliebe.de besteht aus echten Wassersport-Fans. Von Kajakfahrern, über Segler und Taucher bis Stand Up Paddler sind (fast) alle Wassersportarten vertreten. Unsere Inhalte wurden schon millionenfach gelesen und in vielen Zeitungen aufgegriffen.

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