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Selbst Betreiber von Kajakläden wurden bereits Boote entwendet und das in einigen Fällen sogar direkt von der Verkaufsfläche.

Das alles ist kein Wunder. Professionelle Kajaks sind teuer und der Sport ist sehr populär, sodass es immer genug Käufer für die Hehlerware gebt.

Und wer weiß, vielleicht sind die Diebe selbst begeisterte Kajakfahrer?

Den Verbrechern das Handwerk zu legen, ist gar nicht so leicht. Die Kajaks sind groß und schwer, aber auch nicht einfach zu sichern.

Leider lässt sich nicht jeder Diebstahl vermeiden, aber diese Beitrag ist ein Versuch, mehr über dieses wichtige Thema aufzuklären und über kurz oder lang die Diebstahlquoten zu reduzieren.

Mit diesen fünf Tipps stoppst du vielleicht nicht jedes Verbrechen, aber kannst die Gefahr eines Diebstahls reduzieren oder wenigstens den Dieben das Geschäft vermiesen.

1. Notiere dir die Hull Identification Number

Die 14-stellige Hull Identification Number, kurz HIN, ist eine Nummer zur eindeutigen Identifizierung von Kajaks. Sie ähnelt damit der Fahrgestellnummer bei PKWs.

Die HIN setzt sich aus dem Ländercode des Ursprungslandes und einer 12-stelligen Seriennummer zusammen. Die Nummer befindet sich meistens rechts oben am Heck. (Es ist jedoch sehr wahrscheinlich, dass du die HIN nicht auf Anhieb finden wirst.)

Die Suche lohnt sich trotzdem. Notiere dir die Nummer und bewahre sie an einem sicheren Platz auf. Im Falle eines Diebstahls kannst du die Seriennummer der Polizei übergeben.

Es ist wichtig, dass die HIN mit einem gestohlenen Kajak in Verbindung gebracht wird. Versucht der Dieb dann das Kajak zu verkaufen, besteht die Chance, dass das Kajak als Diebesgut auffliegt.

Auch wenn es die Polizei schafft den Dieb oder die Diebesbandes dingfest zu machen, ist es praktisch die HIN zu haben.

Auf diese Weise kannst du einfach und unkompliziert nachweisen, dass es sich auch wirklich um dein Boot handelt.

2. Ritze die HIN an mindestens einer anderen Stelle in das Kajak

Wer ein Kajak klaut und es verkaufen will, ist echt gewieft. Auch die Diebe wissen über die HIN Bescheid und sind sich bewusst, wie einfach das Kajak anhand dieser Nummer identifiziert werden kann.

Sie werden die HIN daher wahrscheinlich entfernen. Du kannst den den Dieben aber einen Schritt voraus sein.

Nimm dir etwas Zeit und ritze die Seriennummer einfach an einer weiteren Stelle in das Kajak. Erfahrungsgemäß sind besonders versteckte Orte am besten dafür geeignet.

Wer würde schon unter dem Sitz, in der Stauluke oder auf der Unterseite des Kajaks nachschauen?

Mit zwei (oder mehr) Seriennummern auf dem Boot liegen die Chancen wesentlich höher, dass das Kajak eindeutig als dein Eigentum identifiziert werden kann, wenn die Polizei zum Beispiel einem Verdacht nachgeht.

3. Lagere das Kajak an einem sicheren Ort

Diebe suchen nicht die Herausforderung, sondern das einfachste Ziel. Sie wollen leichte Beute machen und das ist der Fall, wenn das Boot nicht angeschlossen wird oder direkt am Zaun deines Grundstücks gelagert wird.

Die Lagerung im Keller, in der Garage oder mit entsprechender Wand- oder Deckhalterung auch mitten in den Wohnräumen ist definitiv am sichersten.

Wenn du auf die Lagerung draußen angewiesen bist, solltest du zumindest einen Ort aussuchen, der nahe deiner Wohnung beziehungsweise deines Hauses liegt und zusätzlich nicht von der Straße einsehbar ist.

Nutze alle Sicherheitsmaßnahmen, die dein Kajak zu bieten hat. Einige Modelle verfügen etwa über eingebaute Klemmen und Klipps, mit Hilfe denen das Kajak an einem Pfosten oder einem Baum befestigt werden kann.

Der denkbar schlechteste Ort, um ein Kajak zu lagern, ist in Wassernähe. Dort ist das Kajak ungeschützt und dient dem Dieb womöglich noch als Fluchtfahrzeug.

4. Schließe das Kajak immer an

Dreiste Diebe schreckt auch das Tageslicht nicht ab. Online finden sich Berichte von Kajaks, die zur Mittagszeit bei bester Sicht direkt vom Autodach geklaut wurden.

Das war von den Dieben gar nicht dumm gemacht. Kein Passant würde annehmen, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht, wenn zwei Leute sich gerade abmühen, ein schweres Kajak vom Autodach zu wuchten.

Berichte wie diese sind eine wichtige Lehre. Lass das Kajak nicht unbeaufsichtigt und wenn doch, dann nicht ohne es am Auto zu fixieren. Mit einem stabilen Kabelschloss kann das Kajak am Autodach festgemacht werden.

Dieben ist es so nicht möglich, das Kajak seitlich vom Auto zu ziehen.

5. Kaufe keine gestohlenen Kajaks

Auch das Geschäft mit Hehlerware ist auf Angebot und Nachfrage angewiesen. Die ersten vier Tipps, sollten den Dieben ihre Arbeit erschweren.

Jetzt ist es an der Zeit, sich um die Seite der Nachfrager zu kümmern. Es liegt in der Verantwortung der Käufer, Wahnsignale richtig zu erkennen und kein gestohlenes Kajak zu kaufen.

Scheint ein Angebot zu gut, kann etwas daran faul sein. Wer ein gut erhaltenes Kajaks weit unter dem Marktwert verkauft, weißt entweder mehr über Schäden am Boots oder handelt mit einem gestohlenen Modell.

Eine „fehlende“ HIN ist das größte Warnsignal. Jedes (feste) Kajaks verfügt über diese Seriennummer. Wurde die Nummer abgefräst oder mit einem Schleifgerät entfernt, sind die Chancen hoch, dass es sich um gestohlene Ware handelt.

Kaufe das Kajak in diesem Fall nicht, sondern alarmiere stattdessen die Polizei.

Ein anderes Indiz dafür, dass tue es mit einem Hehler zu tun hast ist, dass sich diese Leute nie bei sich zuhause treffen wollen. Gerne bringen sie euch das Kajak zum Anschauen vorbei.

Das kann ein netter Freundschaftsakt eines freundlichen Verkäufers sein, aber wer macht sich schon gerne den Aufwand, wenn der Kauf nicht einmal beschlossen ist.

Wer einen Verdacht schöpft, kann auch Bilder des Inserats an die Polizei übermitteln. Vielleicht stimmen die Bilder mit einem Kajak überein, das kürzlich als gestohlen gemeldet wurde.

Fazit

Kajaks sind aufgrund ihres Preises ein beliebtes Diebesgut. Die immer große Popularität des Sports macht es den Dieben einfach, einen Abnehmer für die Boote zu finden.

Auch viele Kajakbesitzer machen es Dieben viel zu leicht. Boote, die am Wasser oder nicht angeschlossen gelagert werden, sind schlichtweg leichte Beute für Profis.

In Anbetracht der Tatsache, dass gerade professionelle Kajaks eine beträchtliche Investition ist, sollte auch in den Diebstahlschutz investiert werden.

Das Anbringen einer weiteren HIN ist in einer Viertelstunde erledigt und ein geeignetes Kabelschloss kostet auch nicht die Welt.

Mit den Tipps aus diesem Beitrag haben wir dich hoffentlich etwas für das Thema sensibilisiert.

Die Chance, dass genau dein Kajak gestohlen wird, ist zwar nicht groß, aber einige Vorsichtsmaßnahmen sollten nichtsdestotrotz ergriffen werden.

Die Redaktion von Wellenliebe.de besteht aus echten Wassersport-Fans. Von Kajakfahrern, über Segler und Taucher bis Stand Up Paddler sind (fast) alle Wassersportarten vertreten. Unsere Inhalte wurden schon millionenfach gelesen und in vielen Zeitungen aufgegriffen.

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