Im Handumdrehen wird aus einer kleinen Algenansammlung ein Problem, das den ganzen Swimming Pool betrifft.
Wenn der Badespaß nicht nur ein paar Tage anhalten soll, muss rechtzeitig gehandelt werden, damit die Algen nicht den ganzen Pool übernehmen. Zögern Sie zu lange, verfärbt sich das Poolwasser grün und womöglich muss das Wasser komplett ausgetauscht werden.
Je früher Sie handeln, desto wahrscheinlicher können Sie das Problem im Keim ersticken.
Ein Swimming Pool ist etwas Feines, bringt aber auch Aufgaben mit sich. Das Poolwasser muss gepflegt werden, damit es sauber, hygienisch rein und frei von Bakterien sowie Algen bleibt.
In diesem Ratgeber erklären wir, welche Poolchemikalien und Hausmittel gegen Algen im Pool helfen. Mit unserer praktischen Schritt-für-Schritt-Anleitung wird der Pool wieder zum gewohnten Badeparadies.
Schluss mit tonnenweise Chemie und falschem Pool-Zubehör. Plitschnass.de zeigt dir, was du wirklich benötigst und wie du kurz- und langfristig viel Geld bei der Poolpflege einsparst.
Inhaltsverzeichnis
Schritt #1: Poolwasser testen
Bevor Sie das Algenproblem angehen, müssen Sie das Poolwasser testen. Mit Teststreifen oder einem Testkit kann das Wasser untersucht werden.
Die meisten Pool Teststreifen decken die wichtigsten Werte (Chlorgehalt / FC, pH-Wert und Alkalität / TA) ab. Diese Untersuchung dient als Grundlage für die folgenden Schritte.
Schritt #2: Die Poolchemie korrigieren
Die Poolchemie ist wichtig, um das Wasser sauber und klar zu halten. Nur in einem hygienisch reinen Pool ist das Baden gesundheitlich unbedenklich. Von einer ausgewogenen Poolchemie wird gesprochen, wenn die Werte in diesen Bereichen liegen:
- pH-Wert: 7,2 bis 7,6
- Alkalität: 80 bis 150 ppm
- Chlorgehalt (freies Chlor): ungefähr 3 ppm
Für die folgenden Schritte ist wichtig, dass die Poolchemie ausgeglichen ist. Wenn es erforderlich ist, müssen Sie nachsteuern. Liegen in Ihrem Pool alle Werte im normalen Bereich, können Sie direkt zum nächsten Schritt springen.
Den pH-Wert können Sie mit den Poolchemiekalien pH-Plus und pH-Minus steigern beziehungsweise absenken. Wer Algen im Pool mit Hausmittel bekämpfen möchte, kann statt pH-Plus Soda einsetzen und als Alternative zu pH-Minus Zitronensäure oder Essig verwenden.
Die Alkalität kann mit Alkalitätssteigerer angehoben werden. Mit einem teilweisen Wasseraustausch oder zusätzlichem Füllwasser kann die Konzentration der Alkalität abgesenkt werden.
Bei Problemen mit Algen im Pool ist es wahrscheinlich, dass die Chlorkonzentration zu niedrig ist. Das ist ein Problem, denn Chlor wirkt als Desinfektionsmittel. Die Chlor-Ionen binden sich an Fremdkörper und neutralisieren diese.
Wenn der Gehalt des freien Chlors (FC) zu gering ist, nimmt die desinfizierende Wirkung ab. Unter anderem können sich dann Algen im Pool breit machen.
Geben Sie aus diesem Grund Chlorgranulat hinzu, um die Chlorkonzentration bis auf den empfohlenen Wert von ungefähr 3 ppm (Teile pro Million) zu erhöhen.
Schritt #3: Den Pool gründlich reinigen
Greifen Sie im Anschluss zur Poolbürste und reinigen damit die Wände des Schwimmbeckens gründlich. Es muss allerdings beachtet werden, dass für Pools aus Vinyl, lackiertem Beton und anderen Kunststoffen nur Poolbürsten mit Borsten aus Nylon verwendet werden dürfen.
Poolbürsten mit Stahlborsten arbeiten zwar gründlicher, aber würden die Folie beziehungsweise den Lack beschädigen. Besitzer von nicht lackierten Betonpools sollten also lieber eine Poolbürste mit Borsten aus Edelstahl wählen.
Gehen Sie beim Abschrubben der Wände gründlich vor, damit das Desinfektionsmittel tief in die Algenstrukturen eindringen kann. Stellen Sie im Anschluss das Ventil ihrer Poolpumpe auf „Abfall“ (englisch „waste“) und saugen Sie die Überreste der Algen aus dem Pool.
Im Falle eines besonders starken Algenbefalls können Sie öfters zwischen Abschrubben und Absaugen hin- und herwechseln, bis der Großteil der Verunreinigungen entfernt ist. Bei starkem Algenbefall muss viel Wasser abgesaugt werden. Um den Wasserverlust zu beschränken, sollten Sie parallel mit einem Gartenschlauch Frischwasser in den Pool leiten.
Schritt #4: Stoßchlorung durchführen
Mit der Stoßchlorung werden die Algenzellen (und sämtliche andere Fremdorganismen) zerstört. Für eine gründliche Schockchlorung brauchen Sie eine gewisse Menge Poolschocker. In einem anderen Beitrag haben wir bereits beschrieben, wie man die Pool Stoßchlorung berechnen kann.
Folgen Sie unserem Verfahren oder den Packungshinweisen und bestimmen die Dosis für eine reguläre Schockchlorung. Abhängig von der Art der Algen müssen Sie diesen Wert anschließend mit zwei, drei oder vier multiplizieren und diese Menge an Poolschocker ins Poolwasser geben:
- Grüne Algen: zweifache Dosis
- Gelbe (oder dunkelgrüne) Algen: dreifache Dosis
- Schwarze Algen: vierfache Dosis
Eine Schockchlorung wird mit speziellem Poolschocker durchgeführt. Poolschocker besteht aus nicht stabilisiertem Chlor und zerfällt bei Sonnenschein innerhalb kurzer Zeit. Das ist auch der Grund, warum eine Stoßchlorung erst nach Einbruch der Dunkelheit durchgeführt werden darf.
Die Anwendung von Poolschocker hat aufgrund der geringen Halbwertszeit kaum einen Einfluss auf den langfristigen Chlor-Haushalt. Bereits acht Stunden nach dem Einsatz des Poolschockers darf wieder im Swimming Pool gebadet werden.
(Bei der Stoßchlorung darf auf keinen Fall das normale Chlorgranulat verwendet werden, da sich dieses nicht so schnell wieder abbaut.)
Schritt #5: Den nächsten Algenbefall im Vorhinein verhindern
In dieser Anleitung haben wir bisher Algizide komplett vernachlässigt. Auf den ersten Blick mag das irritieren, aber tatsächlich dienen Algizide nur als vorbeugende Maßnahme und werden nicht genutzt, um ein vorhandenes Algenproblem zu bekämpfen.
- In den Sommermonaten ist die Gefahr einer Algenplage im Swimming Pool am höchsten. Es kann daher nicht schaden, wöchentlich eine Dosis Algizid ins Poolwasser zu geben.
- Der wohl beste präventive Schutz gegen Algen im Pool ist die Anschaffung einer Poolplane. Wenn der Pool nicht benutzt wird, deckt man diesen mit der Abdeckplane ab. Das verhindert, dass Laub, Insekten und anderer Schmutz überhaupt erst in den Pool geraten können.
- Zu den wöchentlichen Aufgaben eines Poolbesitzers gehört die Untersuchung des Poolwassers. Gegebenenfalls müssen bestimmte Poolchemikalien oder Hausmittel hinzugefügt werden, um das Gleichgewicht der Poolchemie aufrechtzuerhalten.
- Badespielzeuge, Luftmatratzen und Schwimmsachen müssen nach dem Baden im See desinfiziert werden, bevor diese in den Pool dürfen. Auf diese Weise schleppen Sie sich keine Algen in den Swimming Pool.
- Kontrollieren Sie regelmäßig die Ecken und Wände des Pools. Algen siedeln sich gerne in Rissen und an versteckten Stellen an.
- Reinigen Sie den Pool regelmäßig. Entfernen Sie Laub von der Wasseroberfläche sowie Schmutz vom Boden und den Poolwänden. Als besonders praktisch erweisen sich Poolroboter, die selbstständig den Swimming Pool abfahren und Verunreinigungen einsaugen.
- Bei einem akuten Algenproblem dürfen die Roboterreiniger allerdings nicht verwendet werden. Die Roboter dienen den Algen nämlich als Chauffeur, verteilen sie im ganzen Pool und verschärfen damit das Problem zusätzlich.
Neben den klassischen Produkten zur Poolpflege gibt es auch einige Haushaltsmittel, die gegen eine Algenplage helfen können. Im besten Fall entdecken Sie frühzeitig die Algen im Pool oder können mit anderen Maßnahmen (wie z.B. einer Pool Abdeckplane und einer ausbalancierten Poolchemie) ein Algenproblem im Vorhinein verhindern.
Algen geht es bei hohen Temperaturen, feuchter Luft und viel Niederschlag besonders gut. Passen Sie daher in den Sommermonaten auf. Wer präventiv Algizid einsetzt, regelmäßig Schmutz von der Wasseroberfläche fischt, die Poolwände abschrubbt und den Poolboden absaugt, senkt die Chancen für eine Algenansiedlung deutlich.
Schluss mit tonnenweise Chemie und falschem Pool-Zubehör. Plitschnass.de zeigt dir, was du wirklich benötigst und wie du kurz- und langfristig viel Geld bei der Poolpflege einsparst.