Jedem im Haus wird sofort bewusst, dass der Pool einsatzbereit ist, wenn an einem heißen Sommertag die Elektropumpe läuft: Badehose an und ab ins kühle Nass! Damit der Spaß im Wasser auch am dritten oder vierten Tag noch hält, ist das Wasser natürlich das A und O.
Ist es nämlich durch versehentliche Unfälle nun trüb und total verdreckt, wie zum Beispiel wegen dem Hineinplumpsen einer Eiskugel oder etwa weil man Getränke ins Poolwasser verschüttet hat, hat man keine große Lust wieder hineinzugehen.
Ein weiterer guter Grund nicht mehr das Becken zu betreten, ist ein von Algen durchzogenes Becken. Eventuell gefällt es dem ein oder anderen, wenn sich schleimige, grüne und riechende Pflanzen unter Wasser an den Beinen reiben, aber das ist garantiert nicht jedermanns Sache.
Damit die Wasserqualität nicht abnimmt, muss man (vor allem bei größeren Becken) in jedem Falle eine Sandfilteranlage benutzen.
Inhaltsverzeichnis
Welches Filtermedium ist das beste?
Wenn man sich in diesem Segment nicht auskennt, kann man sich nur sehr schwer vorstellen, ob man nun am besten Filtersand, Filterglas oder lieber doch Filterbälle nutzen sollte. Ebenso ist es wichtig für das Wasser, dass man es täglich mit einem Kescher von groben Verschmutzungen befreit.
Treibt nämlich zum Beispiel mehrere Wochen auch nur ein einziges Blatt im Pool vor sich her, so könnten die Keime, die darauf verstreut sind, das gesamte Wasser befallen und infizieren.
Mit dem bloßen Auge sehen wir sie selbstverständlich nicht, jedoch merkt man es meist am nächsten Tag, wenn man krank im Bett liegt. Chemische Hilfsmittel, wie pH-Testkits, Chlorgranulat, Algizide oder auch Flockungsmittel, sind also in jedem Falle (ebenso wie eine Sandfilteranlage) notwendig.
Alle Filtermedien im Überblick
Wie man bereits unschwer am Namen erkennt, läuft eine Sandfilteranlage klassischerweise mit Sand – genauer gesagt, mit Quarzsand. Dieser wird auch von den meisten Herstellern empfohlen. Im Laufe der Jahre sind jedoch noch weitere Filtermedien hinzugekommen.
Filtersand
Filtersand wird auch Quarzsand genannt. Die meisten Hersteller befüllen die Säcke mit 0,4 bis 2,5 mm großen Sandkörnern. Das ist jedoch nicht immer der Fall und ist nur ein Richtwert, nachdem sich noch lange nicht jeder Hersteller richtet.
Manche Sandfilteranlagen laufen besser mit groben und manche mit feinem Korn. Hierfür sollte man in jedem Falle die Gebrauchsanweisung der Sandfilteranlage studieren, bevor man sich für den Kauf von Filtersand entscheidet.
Filtersand wechseln muss etwa alle 2 Jahre, da er sich irgendwann mit Schmutz vollfrisst und dementsprechend unbrauchbar wird. Auch das ist nur ein Richtwert, welcher vor allem davon abhängt, wie oft der Pool gebraucht wird.
Da Filtersand nicht besonders teuer ist, kann man das regelmäßige Auswechseln verkraften. Die Filterkraft von Sand ist nicht zu bemängeln und durchaus vorzeigbar.
Vorteile von Filtersand als Filtermaterial
- Eine bewährte und stetig weiterentwickelte Methode
- Sehr gute Reinigungsleistung bei gleichmäßiger Körnung
- Günstiges Filtermedium
- Keine hohen Laufkosten
Nachteile von Filtersand als Filtermaterial
- Muss alle 1-2 Jahre gewechselt werden
Filterglas
Eine gute Alternative zu Quarzsand als Filtermedium, ist Filterglas. Dieses funktioniert ähnlich wie Sand, sodass eine Umrüstung der Sandfilteranlage in den meisten Fällen nicht notwendig ist. Dennoch wird empfohlen kurz ins Handbuch der Sandfilteranlage zu schauen, damit man sicher sein kann, dass sie mit Filterglas betrieben werden kann.
Die kleinen gläsernen Kugeln machen ihre Arbeit sogar ein klein wenig besser, als es bei Quarzsand der Fall ist und filtern sogar länger, ehe man das Glas durch neues ersetzen muss.
Aus diesem Grund kostet Filterglas ein wenig mehr als Filtersand und gehört somit eher in die Luxus-Filterabteilung. Filterglas muss alle 4 Jahre erneuert werden, wenn der Pool jeden Sommer genutzt wird.
Vorteile von Filterglas als Filtermaterial
- Längere Lebensdauer
- Verbesserte Säuberungsfunktionen in allen Bereichen
Nachteile von Filterglas als Filtermedium
- Ein im Vergleich recht hoher Kaufpreis
Filterbälle
Sogenannte Filterbälle, sind heutzutage (ebenso wie die beiden anderen Filtermaterialien) recht beliebt. Sie bestehen zu 100 % aus Polyethylen und weisen eine dichtere Struktur auf, als es bei Filterglas oder Filtersand der Fall ist. Diese Technik kommt aus der Aquaristik und da sauberes Wasser in Aquarien noch wichtiger ist als sonst wo, kann man sich denken, dass dieses Filtermedium sehr gut funktionieren muss. Da Filterbälle noch nicht so lange auf dem Markt sind, müssen sie sich jedoch noch behaupten und vor allem gegen den weitaus günstigeren Sand durchsetzen. Laut Hersteller können Filterbälle ewig lang eingesetzt werden und können hin und wieder in der Waschmaschine ausgewaschen werden.
Vorteile von Filterbällen als Filtermaterial
- Filterung von organischen Fremdkörpern
- Gesteigerte Reinigungsleistung
- In der Waschmaschine auswaschbar
- Geringes Gewicht
Nachteile von Filterbällen als Filtermedium
- Noch keine Erfahrungswerte hinsichtlich der Langlebigkeit etc.
- Hoher Kostenfaktor
- Filterbeads
Filterbeads
Bei Filterbeads handelt es sich um Glaskügelchen mit einer speziellen Beschichtung. Somit bieten sie Organismen im Wasser weniger Angriffsfläche und es bildet sich im Laufe der Zeit kein Biofilm, wie es etwas bei Sand häufiger der Fall ist. Filterbeads können ebenso wie Filtersand und Filterglas ganz normal in die Sandfilteranlage gefüllt werden. Manchmal ist hierfür eine kleine Umrüstung der Anlage notwendig. Hierfür sollte man in jedem Falle einmal ins Handbuch schauen und nach Hinweisen diesbezüglich suchen.
Laut der meisten Hersteller müssen Filterbeads nur alle 6 Jahre ausgetauscht werden. Dies erklärt auch den höheren Anschaffungspreis. Da auch Filterbeads noch nicht so lange auf dem Markt sind, müssen auch sie sich zunächst etablieren und beweisen, dass sie tatsächlich derart effizient funktionieren.
Vorteile von Filterbeads als Filtermaterial
- Effiziente Säuberung des Wassers
- Langlebigkeit, die bis zu 6 Jahre andauern kann
Nachteile von Filterbeads als Filtermedium
- Hohe Kosten
- Keine zuverlässigen Erfahrungswerte zu Leistung etc.
Fazit
Auch hier hat man die Qual der Wahl: Filterglas, Filterbälle oder doch lieber den guten alten Sand in die Sandfilteranlage schütten? Zwar wird das Wasser beim Einsatz von Filterglas, Filterbeads oder Filterbällen laut Experten sauberer, jedoch sieht man das (im Vergleich zu Filtersand) mit dem bloßen Auge nicht unbedingt.
Es verhält sich hier also ungefähr wie bei der Auswahl eines HD-Fernsehers: Ist die Auflösung bei allen 3 oder 4 verschiedenen Modellen sehr hoch und es gibt nur geringe Unterschiede, so kann diese Unterschiede nur ein geübtes Auge erkennen.
Da die Langlebigkeit der neueren Filtermedien durchaus ein Kaufargument ist, sollte man mit der Zeit gehen und sich im Idealfall für Filterbälle, Filterglas oder Filterbeads entscheiden.
Nur um es richtigzustellen: Es ist absolut nichts Verwerfliches daran, wenn man mit Filtersand arbeitet. Das Wasser wird sauber und man benutzt die klassische Variante. Dennoch ist der Fortschritt nicht aufzuhalten und wenn man zu den ersten gehören möchte, die die neuen Filtermedien nutzen, so sollte man sich für jene entscheiden.
Der größte Vorteil ist in jedem Falle die erhöhte Langlebigkeit: Man muss zum Beispiel Filterbälle überhaupt nicht auswechseln, denn sie bestehen aus Plastik und können ganz normal in der Waschmaschine gesäubert werden.
Das behaupten jedenfalls die Hersteller. In diesem Punkt sollte man jedoch seinen gesunden Menschenverstand einschalten und nicht sofort alles glauben.
Irgendwann sind mit Sicherheit auf die Filterbälle fällig, denn der Abrieb, der durch das fließende Wasser entsteht, würde immerhin selbst Steine irgendwann komplett abschleifen.