Am Ende wurde der Pool mit Wasser gefüllt und mit Chlor behandelt – die Badesaison kann beginnen! Aber Moment, halt, Freund. Schon nach ein paar Stunden verfärbte sich das Poolwasser bräunlich, was bei genauerem Hinsehen ziemlich unangenehm wirkt.
Dieses Szenario trägt sich täglich an einigen Pools dieser Welt zu. Wenn das Poolwasser braun geworden ist, hat das schon seine Gründe.
Inhaltsverzeichnis
Warum wird das Poolwasser braun?
Dass sich das Wasser braun verfärbt, ist kein Zufall und auch keine Laune der Natur. Der Grund hierfür ist oftmals in der Kombination aus Brunnenwasser und dem dazugegebenen Chlor zu finden.
Kommt Brunnenwasser in den Pool, sorgt der erhöhte Eisengehalt des Wassers in Verbindung mit dem beigegebenen Chlor für die unappetitliche braune Verfärbung. Der chemische Prozess, der für die Verfärbung verantwortlich ist, wird als Oxidation bezeichnet.
Braunes Poolwasser wieder sauber machen
Um das Wasser wieder zu entfärben, sollte man der nachfolgenden Anleitung folgen. Auf diese Weise hat man sehr gute Chancen, dass von dem unangenehmen Braunton keine Spur zurückbleibt.
# 1 Regelmäßig das Wasser mit einem Pooltester messen
Mindestens ein Mal in der Woche sollte das Poolwasser mit einem Pooltester gemessen werden. Auf diese Art lässt sich der pH-Wert sowie der Chlorgehalt im Wasser bestimmen. Das sind zwei zentrale Größen, von denen die Braunfärbung des Poolwassers abhängt. Die Geräte sollten von hochwertiger Natur sein und exakte Werte angeben. Hier bezahlt man gern ein wenig mehr, da sich diese Investition auf lange Sicht lohnen wird. Billige Pooltester liefern ungenaue Werte und im schlimmsten Fall bekommt man so Algen oder eben die braune Farbe niemals aus dem Pool.
# 2 Den optimalen pH-Wert im Auge behalten
Der pH-Wert gibt einfach gesagt an, ob das Wasser sauer oder alkalisch ist. Idealerweise sollte der pH-Wert für das Wasser im Pool zwischen 7,0 und 7,4 liegen. Liegt der Wert unter 7,0 bedeutet das, dass das Wasser zu sauer ist.
Dadurch kann es zu Korrosionsschäden kommen, was mitunter ein teures Ende nehmen kann. Ist der pH-Wert höher als 7,4 so führt das oftmals zu einem Algenbefall und Kalkablagerungen, die sämtliche Bestandteile des Pools beschädigen können?
Um den pH-Wert in der neutralen Ebene zu halten, ist bei einem zu niedrigen Gehalt die Zugabe von „pH-Plus“ erforderlich und dementsprechend bei einem zu hohen pH-Wert die Zugabe von „pH-Minus“.
Beide Substanzen haben einen direkten Einfluss auf den pH-Wert und können diesen zuverlässig im Interesse des Poolbesitzers nach oben bzw. unten korrigieren.
Weitere Optionen gegen die Braunfärbung des Poolwassers sollten erst nach der Korrektur des pH-Wertes zum Einsatz kommen. Ansonsten funktionieren diese nicht so wie erhofft.
# 3 Den Chlorwert zwischen 0,5 und 1,5 halten
Neben dem pH-Wert muss auch der Chlorwert ein bestimmtes Raster einhalten, wenn es um den Wert geht. Dieser sollte zwischen 0,5 und 1,5 mg pro Liter Wasser liegen. In dieser Spanne wird das Wasser optimal desinfiziert. Genauer gesagt muss es sich um 0,5 bis 1,5 mg an freiem Chlor handeln.
Unter diesem wird Chlor verstanden, dass sofort für Desinfektionszwecke zum Einsatz kommen kann. Es ist für den Menschen so gut wie nicht über den Geruchssinn wahrnehmbar.
Gebundenes Chlor hingegen hat seinen Zweck der Desinfektion bereits erfüllt und befindet sich „nur“ noch im Wasser. Besonders in Verbindung mit Harnstoff kommt der klassische „Schwimmbadgeruch“ zustande. Dieser sollte keinesfalls als ein positives Zeichen im Punkto Wasserqualität gedeutet werden.
Dieser Geruch ist lediglich ein sehr starkes Indiz dafür, dass dringend eine Schockchlorung erfolgen muss, damit das verbrauchte Chlor aus dem Pool verschwindet – und mit diesem auch dieser unangenehme Geruch.
Ist der Chlorwert zu hoch, ist die einfachste Lösung, die Chlorzugabe vorübergehend auszusetzen oder etwas Wasser aus dem Pool abzulassen.
Bei einem zu niedrigen Chlorgehalt empfiehlt es sich, mehr Chlor in den Pool zu geben. Der Chlorwert lässt sich mit diversen Teststreifen und Messgeräten ziemlich genau bestimmen.
# 4 Einsatz eines Algenverhütungsmittels
Als vierten Tipp gegen die Braunverfärbung des Poolwassers eignet sich der Einsatz von Algenverhütungsmittel. Diese Substanz verhindert die Vermehrung der Algen im Poolwasser äußerst zuverlässig.
Mit Chlor allein ist den Algen nicht beizukommen, deshalb ist ein zuverlässiges Algenverhütungsmittel ein „Must-have“ für jeden Poolbesitzer. Zusätzlich könnte ein Poolsauger verwendet werden, um die lästigen Algen von bestimmten Stellen einfach abzusaugen.
# 5 Flockungsmittel
Eine weitere Option (wenn das Poolwasser schon braun ist) findet sich in Form eines Flockungsmittels. Dieses kann zusammen mit einem Sandfilter das Eisen aus dem Poolwasser herausfiltern.
Dieser Prozess entzieht so der Braunfärbung die chemische Grundlage. Das Ganze passiert jedoch nicht über Nacht, sondern dauert im Normalfall rund eine Woche.
Das Flockungsmittel bindet das Eisen im Poolwasser, dadurch kann dieses erst mittels eines Poolfilters aus dem Wasser entfernt werden.
Poolbesitzer sollten die Flockungsmittel unterschiedlicher Hersteller nicht mischen, sondern nur das Mittel eines Herstellers zur gleichen Zeit in den Pool kippen. In diversen Pool-Foren, Blog-Artikeln etc. wird auf diesen Umstand hingewiesen. Flockungsmittel wird in fester oder flüssiger Form vertrieben.
Nach längeren Pausen (z.B. Winter) wird der Einsatz von flüssigem Flockungsmittel empfohlen.
Vorbeugende Maßnahmen
Im besten Fall verhindert man die unappetitliche Verfärbung des Poolwassers bereits im Vorfeld. Eine gute Möglichkeit das zu erreichen ist der Einsatz eines Härtestabilisators.
Dieser ist meist in flüssiger Form oder als Tab erhältlich. Wird das Becken mit dem Poolwasser gefüllt, gibt man den Härtestabilisator im selben Atemzug mit dazu.
Dieser stabilisiert die Wasserhärte, was dazu führt, dass Kalkablagerungen, eine Trübfärbung, etc. ausbleiben.
Fazit
Braunes Poolwasser schaut auf den ersten Blick furchtbar aus, ist jedoch noch lange kein Grund zur Sorge. Mit den richtigen Maßnahmen lässt sich die unappetitliche Verfärbung unkompliziert aus dem Poolwasser entfernen.
Die zentralen Werte für eine gute Qualität des Poolwassers müssen von den Poolbesitzern stetig im Auge behalten werden. PH-Wert und Chlorgehalt müssen sich innerhalb der angegebenen Grenzen bewegen.
Ansonsten wird die Entstehung des braunen Poolwassers durch verschiedene chemische Prozesse begünstigt.
Des Weiteren sollten Poolbesitzer mit Flockungsmitteln und Algenverhütungsmittel arbeiten. Auf diese Weise schlägt man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe.
Man wirkt dem Eisen im Poolwasser entgegen (der Hauptgrund für die braune Farbe) und der Befall mit Algen im Pool hält sich durch das Algenverhütungsmittel ebenfalls in Grenzen.