Schrebergärten haben viele super Vorteile. Sie können fantastisch dafür genutzt werden, eigenes Gemüse oder Obst anzubauen. Mit eigenem Anbau sind die Produkte oft gesünder als die, die man beim Bauern oder im Laden kauft. Ohne chemische Zusätze, schmeckt das immer besser.
Es ist nicht schwer und je nachdem für welches Gewächs man sich entscheidet, braucht man einfach nur abzuwarten und seine vollautomatische Bewässerungsanlage laufen zu lassen.
Doch ein Schrebergarten ist noch weitaus mehr, als nur eine gute Quelle für Vitamin C. Immerhin isst man dort nicht nur Grünzeug, sondern kann auch den Grill anwerfen.
Man darf (nach Absprache mit dem Vorstand) sogar Bienen züchten und somit Honig generieren. Die Möglichkeiten sind unbegrenzt. Schon wenn man mit dem Auto in Richtung Kleingarten unterwegs ist, erfasst uns eine gewisse Vorfreude entspannter Natur.
Der Körper spürt, dass man gleich unweigerlich einige Beeren pflückt, die ein oder andere Gemüsefrucht verzehrt und auch sonst eine Menge Wasser trinken wird.
Der gesamte Körper schaltet also automatisch in den entspannten Modus und nach der Arbeit kann man sich in einem Kleingarten so richtig wieder auftanken.
Selbst wenn man nach seiner eigentlichen Arbeit noch im Kleingarten schaufeln muss, lädt einen diese Tätigkeit sogar in einer anderen Form wieder auf. Man ist einfach glücklich, eins mit der Natur zu sein und sich nach seiner „Büroherumsitzerei“ in diesem kleinen Stück Natur zu bewegen.
Inhaltsverzeichnis
Der Pool im Schrebergarten: Nachbarschaftskrach muss nicht sein – oder doch?
Um das Glück abzurunden und dem Ganzen eine Krone aufzusetzen, entspannt man sich nach einem ausgezeichneten Steak in seinem Schrebergarten vor dem TV (oder im Optimalfall natürlich in einem kühlen Pool, wie etwa in einem Bestway Pool).
Die Idee einen Pool aufzustellen ist mit Sicherheit schon jedem Kleingarten-Mitglied gekommen und zwar häufig dann, wenn der Hochsommer uns so richtig schwitzen lässt.
Doch sobald man ein Schwimmbecken aufstellt, lädt Kleingarten Nachbar Winfried einen plötzlich nicht mehr zu seinen Grillsessions ein und auch Rüdiger ist auf einmal nur noch seltener am Zaunrand, für einen gelungenen Plausch am Sommerabend.
Die Wahrheit ist: Pools sind in den meisten Kleingärten Deutschlands leider nur sehr ungerne gesehen. Die meisten werden leider neidisch und weisen dann auf die Kleingarten-Vorschriften in dem Vertrag hin.
Gelächter und entspannte Seufzer zufriedener Natur, machen sich nicht so gut, während andere nicht einmal eine Klimaanlage in ihrer Kleingarten-Bude haben. Man kann sich also sicherlich selbst sehr gut vorstellen, wie es ist für die anderen Mitglieder um einen herum.
An einem heißen Sommertag könnte vor Neid und Frust, dass jemand selbst keinen Swimming-Pool hat, sicherlich ein wenig Wut und folglich ein Streit aufkommen.
Spätestens dann, wenn jemand einen festen Pool in den Boden rammen will, wird er mit großer Wahrscheinlichkeit von einem der Mitglieder also definitiv verpfiffen.
Dann steht er da mit einem gelangweilten Gesichtsausdruck, Badelatschen und einer Kaffeetasse in der Hand: Der Vorsitzende des Kleingartenvereins! Die meisten Oberchefs sind in der Kleingarten Szene jedoch sehr tolerant und drücken bei einem Kasten Bier schonmal ein Auge zu.
Wichtig ist, dass man auf keinen Fall zu auffällig agiert und das Becken etwa direkt am Zaunanfang positioniert, sodass ihn jeder Neider auf Anhieb sehen kann.
Viel besser macht sich so ein Pool im Schrebergarten hinter dem Gewächshäusschen oder aber hinter dem Häusschen selbst ganz gut. Darauf wird der Vorsitzende mit großer Wahrscheinlichkeit hinweisen, wenn man denn in seinem engeren Freundeskreis ist (und den aktuellen Jahresbeitrag schon bezahlt hat).
Wenn man trotz Verbot ein Becken aufstellt, passiert in den meisten Fällen nichts. Einige werden meckern und anschließend selbst einen noch größeren aufbauen.
In einem anderen Szenario zieht man (auf Empfehlung es Vorsitzenden) selbst sein spaßiges Unterfangen zurück und es hat wieder niemand einen Pool stehen.
Diese Ausgänge sind von Kleingartenverein zu Kleingartenverein unterschiedlich, da die Gruppendynamik in jedem Verein eine andere ist.
Man sollte jedoch selbstverständlich die Regelungen des Kleingartens befolgen und sich an diese halten. Immerhin hat man dafür bereits beim Erwerb seines Stücks Land unterschrieben.
Eine Grauzone ist das Babybecken (oder auch Planschbecken genannt). Es ist zu klein, als das sich jemand ernsthaft aufregen könnte. Demnach kann man wenigstens seine Füße darin kühlen und tritt dabei niemandem zu nahe.
Das Bundeskleingartengesetz
Das Bundeskleingartengesetz regelt für jedes Bundesland, wie es mit dem Aufstellen eines Schwimmbeckens in einem Kleingartenverein aussieht.
Im Prinzip gilt stets die Regelung, die der Kleingartenverein im Vertrag aufführt. Sollte eine solche Regelung nicht im Vertrag existieren, so entscheidet der Vereinsrat.
Wenn der Kleingarten in einem Naturschutzgebiet liegt, dann hat man ohnehin schlechte Karten. Laut tatsächlichem Bundeskleingartengesetz ist gegen mobile Schimmbecken erstmal nichts zu sagen.
Sofern es sich also um Aufstell- oder Aufblaspools handelt, kann man laut deutschem Gesetz einen solchen aufstellen. Verboten ist jedoch der Einsatz von chemischen Mitteln, wie zum Beispiel Chlor.
Fazit
Ein Kleingarten ist hauptsächlich dafür da, um dort seine Pflanzen anzubauen und sich auf seinen paar Quadratmetern möglichst ruhig zu entspannen. Ein Schwimmbecken würde dieses Bild verunstalten, denn immerhin sind vor allem im Schwimmbad spielende Kinder meist sehr laut.
Das kühle Wasser erweckt in der Hitze jedoch auch Erwachsenen-Urinstinkte und man grölt in seinem Becken, mit einem Bier in der Hand bewaffnet, die flottesten Camping-Hits von 1980. Es kann alles passieren und das muss einem bewusst sein.
Solch ein Pool im Kleingarten ist also eine heikle Sache. Die beste Taktik, um einen Pool in seinem Schrebergarten aufzustellen ist es, die Ausnahmegenehmigung des Vereins-Vorsitzenden einzuholen und/oder seinen Pool vor dem wachsamen Auge des Nachbarn zu verbergen.
Nutzt man den Pool ruhig und verwandelt sich bei Kontakt mit Poolwasser nicht in einen Schlager-Star, kann im Grunde nichts schiefgehen.
Laut dem Bundeskleingartengesetz haben die einzelnen Gesetzgeber eines jeden Bundeslands die Möglichkeit, auch eigene Gesetze mit einfließen zu lassen und zum Beispiel das Aufstellen von Pools zu verbieten. Ein guter Grund könnte zum Beispiel sein, dass der Rasen darunter dadurch beschädigt wird (wenn der Schrebergarten etwa pro Saison gemietet wird) und dadurch der gesamte Garten nachher nicht mehr schön aussieht, wenn der Pool abgebaut wurde.
Ebenso können auch Gemeinden (oder wie in diesem Fall – die Kleingärten selbst) dafür sorgen, dass es schlichtweg nicht toleriert wird, wenn ein Pool aufgestellt wird. Es ist also immer eine schwierige Frage, wenn man sich fragt, ob denn ein Pool im Kleingarten Sinn ergibt.
Wenn man gegen kein Gesetz verstößt und sich etwa in einem Naturschutzgebiet befindet und auch sonst ruhig verhält, könnte man mit einem aufblasbaren Pool, der für ein paar Tage aufgebaut wird, Erfolg haben und keinen Stress erzeugen.
Das hängt jedoch wie gesagt von den Gegebenheiten ab und es ist schon fast narrensicher, dass irgendjemand der das Wassergeräusch auch nur hört, einen bei den Vorsitzenden des Kleingartens verpetzen wird.
Wir empfehlen daher darauf zu verzichten, einen Pool in seinem Kleingarten aufzustellen, wenn es laut Vereinbarung verboten ist (ein Kinderplanschbecken ist in solch einem Fall die einzige Option). Kriegt man jedoch eine Ausnahmegenehmigung (die in der Regel einfach zu beschaffen ist, da sie inoffiziell ist) vom Vorstandsvorsitzenden, so ist man immerhin auf der sicheren Seite.