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Am 1. November 1986 verursachte ein großes Feuer beim Schweizer Pharmakonzern Sandoz in Basel-Schweizerhalle, dass massive Mengen giftiger Chemikalien durch das Löschwasser in den Rhein gespült wurden.

Als Folge davon war der Rhein zwischen Basel und Köln faktisch tot, ein Großteil der Rheinfauna war vernichtet und die meisten Fische verendet.

Doch der Rhein erholte sich schneller als erwartet.

Die Rheinfauna belebte sich bereits nach weniger als 1 Jahr durch Zudrift aus dem Hochrhein und den Zuflüssen des Rheins – der Schweizer Aare, dem Neckar, Main, Ahr, Lahn, Dill und Mosel und den vielen kleineren Fließgewässern.

Und auch der Fischbestand begann sich – unterstützt durch zahlreiche Besatzmaßnahmen der Fischereigenossenschaften und Vereine – bald wieder zu regenerieren.

Langfristig angelegte Kontrollen der internationalen Schutzkommission Rhein bildeten in den folgenden Jahren die Grundlage für die Reduktion von Abwassereinleitungen, Renaturierung von Uferstrecken und Rückbaumaßnahmen.

Der Rhein hat heute eine Gewässerqualität erreicht, die weit über den Zustand des Rheins vor 1986 hinausgeht.

Die Krönung bildet das Programm Lachs 2000, mit dessen Hilfe der Lachs im Rhein und an den Laichplätzen der Nebenflüsse wieder heimisch werden soll.

Und auch die Sportangler haben den Rhein als besonders fisch- und artenreiches Angelgewässer für sich wiederentdeckt. Vielleicht kann man eines Tages mit der Fliegen- oder Spinnangel auch wieder Lachse im Rhein fangen.

Über den Rhein

Der Rhein ist unser längster und wasserreichster Fluss. Er beginnt in Konstanz mit Rhein-km 0 als Seerhein zwischen Bodensee-Obersee und Untersee, fließt dann als Rheinsee durch den Untersee und mit dem Seeabfluss bei Stein am Rhein beginnt der eigentliche Lauf des Rheins.

Als Hochrein fließt er 141 km in westlicher Richtung bis Basel und bildet über weite Strecken den Grenzfluss zwischen Deutschland und der Schweiz.

In rascher Folge wechseln Stromschnellen und Laufen mit Wildwassercharakter und dem Rheinfall bei Schaffhausen mit träge dahinziehenden Flussabschnitten im Rückstaubereich der zahlreichen Staustufen.

Größter Zufluss zum Hochrhein ist die Aare, die mit durchschnittlich 518m3 pro sec deutlich wasserreicher ist als der Hochrhein selbst. In Basel endet der Hochrhein.

Am „Rheinknie“ ändert der Flusslauf seine Richtung und fließt von da an als Oberrhein nordwärts. Die größten Zuflüsse sind die Ill, der Neckar und der Main.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde der Oberrhein über weite Strecken begradigt und schiffbar gemacht. Nördlich von Basel teilt sich der Fluss in den französischen Rheinseitenkanal und den rechts davon verlaufenden Restrhein, der bei Breisach wieder mit dem Rheinseitenkanal zusammenfließt.

Zwischen Breisach und Iffezheim folgen weitere Staustufen mit jeweils links abzweigenden, schiffbaren Rheinseitenschleifen.

Kurz nach der Mündung des Main biegt der Rhein nach Westen ab.

Am Binger Loch durchschneidet er als Mittelrhein das Rheinische Schiefergebirge und macht einen weiteren Schwenk Richtung Norden. Die größten Zuflüsse zum Mittelrhein sind die Lahn und die Mosel.

Auf Höhe von Bonn endet die Mittelgebirgsregion und der Rhein fließt nun als Niederrhein bis zur niederländischen Grenze durch die Norddeutsche Tiefebene.

Die besten Angelgewässer & Angelteiche am Rhein

#1 Hochrhein bei Burgruine Weisswasserstelz/Hohentengen

Hansueli Krapf2010-05-21 16-29-47 Switzerland Schaffhausen Nohl, Skalierung von Wellenliebe, CC BY-SA 3.0
  • Zielfische: Äschen, Forellen, Hecht, Zander, Barbe u. a.
  • Ansässige Angelvereine: Angelsportverein 1970 Hohentengen e.V.
  • Gast- / Tagespreise: 10 € Tageskarte, 25 € Wochenkarte, erhältlich bei Tourist Information Hohentengen
  • Einschränkungen: Das Angeln vom Boot aus ist in diesem Rheinabschnitt auf deutscher Seite erlaubt – ausgenommen in der Zeit zwischen 1.11. und 31.3. Boote unter 2,5 m Länge und ohne Maschinenantrieb sind nicht zugelassen. Berufsfischer dürfen durch das Sportangeln in der Ausübung ihrer Fischerei nicht behindert werden.

Dieser Hochrheinabschnitt ist 6,73km lang und reicht vom Kraftwerk Rheinsfelden (Herdern) bis zur Mündung des Steinlebachs zwischen Lienheim und der Guggenmühle.

Weitere Informationen: angelsportverein-hohentengen.de

#2 Hochrhein zwischen Albbruck und Laufenburg

Leider kein Bild vorhanden. Hast du ein passendes Foto für uns, das wir kostenfrei bei Quellenangabe verwenden dürfen? Dann kannst du uns gerne kontaktieren.
  • Zielfische: Äschen, Forellen, Karpfen, Hecht, Zander
  • Ansässige Angelvereine: Sportfischerverein Waldshut und Umgebung e.V.
  • Gast- / Tagespreise: Wochen und Monatskarten können in den Rathäusern der Gemeinden von Waldshut, Albbruck und Laufenburg gekauft werden. Tageskarten gibt es bei der Fischerhütte des Sportfischervereins in Albbruck und beim Minigolfplatz in Waldshut.
  • Einschränkungen: Die tägliche Fangquote ist auf 5 Fische beschränkt, darunter jeweils nur 3 Forellen, bzw. Äschen und 2 Hechte, bzw. 1 Hecht und 1 Zander oder 2 Zander. Angeln nur abhängig von Jahreszeit möglich, etc. Für Äschen gilt ein Mindestfangmaß von 35 cm. Welse und nicht-einheimische Fische dürfen nicht wiedereingesetzt werden.

Das Pachtgewässer reicht auf der deutschen Seite des Hochrheins von Judeninsel/Waldshut 21,5 km stromab bis zur Alten Rheinbrücke in Laufenburg. Zum Angeln bietet sich ein Platz am Rheinufer in der Nähe des Dreispitz unweit des Vereinsheims an.

Weitere Informationen: sfv-waldshut.de/

#3 Althrein bei den Istheimer Schwellen

eigenes Bild, ObererTeil Ginsheimer Altrhein, Skalierung von Wellenliebe, CC BY-SA 3.0 DE
  • Zielfische: Hecht, Barsch, Zander, Forellen, Döbel und Nase
  • Anässige Angelvereine: Interessengemeinschaft der Angler am Altrhein, ein Zusammenschluss aus 12 Angelvereinen. Die 33 km lange Altrheinstrecke ist lediglich unterbrochen durch das alte Pachtrecht des ASV Neuenburg für die Strecke zwischen Rhein-km 192,4 bis 205,7.
  • Gast- / Tagespreise: Tageskarten für die insgesamt 33 km lange Altrheinstrecke können online bestellt werden. Tages-, Wochen- und Monatskarten können auch bei den der Interessengemeinschaft angeschlossenen Vereinen bezogen werden. Preise: Tageskarte 15 € (Erw.), 10 € (Jgdl.), Monatskarte 80 € (Erw.), 40 € (Jgdl.)
  • Einschränkungen: Angeln vom Boot aus ist nicht erlaubt. Es darf mit nicht mehr als 2 Handangeln gleichzeitig mit je bis zu 3 Haken vom Ufer aus oder im Wasser watend gefischt werden.

Am abwechslungsreichsten ist der Altrheinabschnitt bei den Isteiner Schwellen unterhalb des Isteiner Klotzes, einem Felsrücken, der 150m hoch über dem Altrhein thront. Hier wechseln in rascher Folge Sand- und Kiesbänke mit kleinen Inseln, Stromschnellen und Felsen.

Dies ist einer der wenigen Abschnitte im Altrhein, wo er noch seinen nahezu ursprünglichen Charakter behalten hat. Hier soll eines der wichtigsten Laichhabitate für den Lachs gebildet, wenn die Durchgängigkeit an allen Staustufen hergestellt ist.

Weitere Informationen: ig-altrhein.org

#4 Oberrhein bei Rheinstetten

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  • Zielfische: Aal, Barbe, Barsch, Hecht, Karpfen, Quappe, Wels, Zander u.a.
  • Ansässige Angelvereine: Anglerverein Karlsruhe 1897 e.V.
  • Gast-/Tagespreise: 15€/Tageskarte, 40€/Wochenkarte

Dieser Abschnitt des Oberrheins bei Rheinstetten ist insgesamt 26 km lang und ausgesprochen fischreich. Hier kommen vor allem Raubfischangler auf ihre Kosten.

Weitere Informationen: anglerverein-karlsruhe.de

#5 Niederrhein bei Dormagen

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  • Zielfische: Aal, Barbe, Barsch, Brachsen, Forellen, Hecht, Karpfen, Rapfen und Zander
  • Angelverein in Dormagen: Angelsportverein Dormagen 1959 e.V.
  • Gast- / Tagespreise: 12 €/ 3-Tage-Schein
  • Einschränkungen: Angeln nur vom Ufer aus, nur 1 Fliegenrute (mit 1 Haken) oder 1 Spinnrute oder 2 sonstigen Handangeln. In Stadtgebiet Dormagen gibt es eine Naturschutzzone, in der das Angeln verboten ist. Es dürfen höchstens je 3 Aale, Forellen, Hechte, Karpfen und Zander pro Tag gefangen werden.

Der Rhein fließt hier auf einer Länge von 15 km durch Dormagen. Es gibt es zahlreiche Buhnenfelder. An den Spitzen der Kribben sind besonders aussichtsreiche Plätze fürs Angeln.

Weitere Informationen: https://www.rheinfischerei-nrw.de

Voraussetzungen fürs Angeln am Rhein

Für das Angeln vom deutschen Rheinufer aus benötigt man einen gültigen deutschen Fischereischein, einen aktuellen Gewässerschein/Gästekarte für den jeweiligen Rheinabschnitt bzw. seine Seitenarme und Nebengewässer.

Beachtet werden müssen außerdem die Schonzeiten, Mindestmaße und Fangzahlen, die je nach Bundesland unterschiedlich sein können.

Die Pächter des jeweiligen Rheinabschnittes können darüber hinaus davon abweichende Schonzeiten Mindestmaße und Fangmengen für einzelne Fischarten festlegen.

Maßgebend ist für den Hoch- und südlichen Oberrhein das Fischereigesetz für Baden-Württemberg
(FischG), für den Oberrhein von der Neckarmündung bis zu Mündung des Mains linksrheinisch das Landesfischereigesetz für Rheinland-Pfalz (LFischG) und für die rechte Rheinseite das Hessische Fischereigesetz (HFischG).

Für den Mittelrhein gilt linksrheinisch das dasLandesfischereigesetz für Rheinland-Pfalz (LFischG), rechtsrheinisch das Hessische Fischereigesetz (HFischG). Fürs Angeln am Niederrhein und seinen Seiten- und Altarmen ist das Landesfischereigesetz NRW zu beachten.

FAQ

Darf man am Rhein ohne Angelschein angeln?

Voraussetzungen fürs Angeln vom deutschen Rheinufer aus sind ein gültiger deutscher Fischereischein, ein für das jeweilige Bundesland geltende Rheinangelkarte und eine aktuelle Gastkarte für eine der Pachtstrecken am Rhein und seinen Nebengewässern.
Für den Erwerb einer Gastkarte für das Angeln vom Schweizer Rheinufer aus reicht die Vorlage eines deutschen Fischereischeins nicht. Zwingende Voraussetzung ist hier ein gültiger Schweizer Fischereischein – Patent genannt und ein Sachkundenachweis, der SANA.
Das Schweizer Fischereirecht weicht teilweise erheblich vom deutschen Fischereirecht ab. Einige Schweizer Kantone stellen für Gastangler auch Kurzzeitpatente aus, die für jeweils einen Monat gelten. Damit kann man sich auch den Sachkundenachweis ersparen.
Nähere Auskünfte zum Angeln am Schweizer Hochrhein erteilen die Fischereibeauftragten der Gewässerschutzämter der Rheinanlieger-Kantone Thurgau, Schaffhausen, Aargau und Basel Land.

Wo kann man einen Angelschein am Rhein kaufen?

Die Ausgabestellen für einen Angelschein für Gastangler sind bei den von uns vorgestellten Angelspots am Rhein angegeben. Darüber hinaus verkaufen auch viele der größeren Angelshops im Rheintal Gastkarten. Für viele Rheinabschnitte kann man auch online Gastkarten bestellen.

Welche Schonzeiten müssen Angler am Rhein beachten?

Beim Angeln vom deutschen Rheinufer aus sind die Schonzeiten der jeweiligen Bundesländer zu beachten. Darüber hinaus können die Pächter, Fischereigenossenschaften oder Angelvereine für ihren Rheinabschnitt abweichende Schonzeiten und Schonmaße festlegen.

Dürfen Touristen am Rhein angeln?

Ja, selbstverständlich. Voraussetzung ist für das Angeln am deutschen Rheinufer ein gültiger deutscher Fischereischein und eine aktuelle Gastkarte/Angelschein für den jeweiligen Rheinabschnitt.
Ausländische Touristen, die sich nicht länger als 1 Monat in Deutschland aufhalten, können auch ohne Sachkundenachweis oder eine Fischereiprüfung einen Erlaubnisschein erhalten, der aber nur für maximal 4 Wochen gültig ist.

Wo kann man am Rhein angeln?

Als Sportangler ist man Rhein nicht allein. An den meisten Rheinabschnitten muss man sich den Fluss mit Wassersportlern teilen oder Rücksicht auf Schifffahrt und Berufsfischerei nehmen. Weitere Einschränkungen gelten im Bereich von Wasserkraftwerken und Staustufen.
Wer als Angler dagegen die Ruhe und Naturnähe sucht, sollte an einem der von uns vorgestellten Altrheinarme angeln: Am Althrein an den Istheimer Schwellen in Baden-Württemberg, am Althrein rund um den Kühkopf in Hessen oder am Altrhein Griethausen in Nordrhein-Westfalen.
Wer mit der Flug- oder Spinnangel Äschen und Forellen fangen möchte, sollte einen der von uns vorgestellten Angelspots im Hochrhein wählen: dem Hochrhein bei Burgruine Weisswasserstelz und dem Hochrhein bei Albbruck.
Sowohl Raubfisch- als auch Friedfischangler kommen z. Bsp. an den von uns vorgestellten Flussabschnitten im Mittelrhein bei Oberwesel und im Niederrhein bei Dormagen und Emmerich auf voll ihre Kosten.

Fazit

In den letzten Jahrzehnten wurden große Anstrengungen unternommen, den Rhein zu sanieren, Abwassereinleitungen zu reduzieren, Ufer und Stillwasserzonen zu renaturieren und Fischpässe anzulegen. Heute ist der Rhein einer der saubersten schiffbaren Flüsse Europas.

Selbst der Lachs soll hier wieder heimisch werden und zum Laichen in die Zuflüsse aufsteigen können. Inzwischen gibt es 36 Fischarten im Rhein, von denen wenigstens 25 zur einheimischen Fischfauna zählen, darunter einige bei Sportanglern besonders geschätzte Zielfische.

9 besonders erfolgversprechende Angelspots am Rhein und seinen Altrheinarmen stellen wir hier vor.

Die Redaktion von Wellenliebe.de besteht aus echten Wassersport-Fans. Von Kajakfahrern, über Segler und Taucher bis Stand Up Paddler sind (fast) alle Wassersportarten vertreten. Unsere Inhalte wurden schon millionenfach gelesen und in vielen Zeitungen aufgegriffen.

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