Ein Surfschein ist ein Zertifikat, das von speziell ausgewählten Surfschulen vergeben wird. Es zeigt, dass der Besitzer erfolgreich eine grundlegende Surfausbildung abgeschlossen hat.
In den Kursen erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die wichtigsten Informationen rund um das Surfen. Man lernt die grundlegende Steuerung des Boards, Basiswissen im Bereich Materialkunde, diverse Sicherheitsaspekte und noch vieles mehr kennen.
Oftmals ist die Vorlage eines Surfscheins Pflicht, um Ausrüstung ausleihen zu dürfen – auch wenn es keine offizielle Pflicht zum Besitz eines Surfscheins gibt.
Inhaltsverzeichnis
Surfschein – Welche Vorteile bringt das Dokument mit sich?
Neben der Berechtigung zum Ausleihen von Ausrüstung ist der Surfschein ein wichtiger Beitrag zur Sicherheit auf dem Wasser.
Personen, die sich eine gewisse Zeit intensiv mit der Materie auseinandergesetzt haben (Prüfungsvorbereitung), haben das Handling des Boards sowie ein situationsangepasstes Verhalten besser auf dem Schirm als jene, die sich ihre Ausrüstung kaufen und dann einfach so auf das Wasser gehen.
An einigen Spots kann ohne Surfschein nicht gesurft werden. Gerade vor Surftrips sollte sichergestellt sein, dass entweder alle Teilnehmer über einen Surfschein verfügen – oder Spots mit einer Koppelung an einen gültigen Surfschein gemieden werden.
Je mehr Surfer sicher mit ihrer Ausrüstung und den Bedingungen auf dem Wasser umgehen können, desto geringer wird die Chance, dass es zu Unfällen kommt. Alte Hasen können ihr Wissen nochmals auffrischen, wenn sie an einem solchen Kurs teilnehmen.
Den Surfschein machen – Wie geht das?
Um an den Surfschein zu kommen, müssen Interessierte zuerst eine Surfschule finden, die das Dokument ausstellen darf und zur Prüfungsdurchführung berechtigt ist. Im nächsten Schritt wird mit der Schule Kontakt aufgenommen, um alle wichtigen Hintergrundinformationen rund um das Kursangebot zu erhalten.
Die Dauer der Kurse ist recht unterschiedlich. Im Durchschnitt kann man aber von sechs bis zehn Unterrichtsstunden ausgehen. Je nach Fähigkeiten des Teilnehmers kann sich diese Zeitspanne vergrößern oder verkleinern.
Oftmals ist die Teilnehmerzahl in den Surfkursen recht übersichtlich, wodurch eine optimale Betreuung durch die Lehrenden sichergestellt ist.
Der Unterricht untergliedert sich in theoretische und praktische Unterrichtseinheiten. Beide Module sollen die Teilnehmer dazu befähigen, die später erfolgende Abschlussprüfung zu bestehen.
Was lernt man im Kurs?
Die Teilnehmer des Kurses erhalten eine grundlegende Einführung in das Thema „Materialkunde“. Im Einzelnen erfahren die angehenden Prüflinge, aus welchen Materialien ein Surfbrett besteht sowie diverse Vor- und Nachteile der Boards untereinander.
Des Weiteren gehen die Surflehrer auf das Thema Gewässerkunde ein. So wird die Basis dafür geschaffen, dass die Surfer später einmal lernen können, wie man Wellen richtig „liest“.
Verkehrsregeln auf dem Wasser kommen ebenfalls noch an die Reihe, genauso wie die Verkehrsregeln im kühlen Nass.
Die Sicherheitsaspekte rund um das Surfen kommen ebenfalls nicht zu kurz und jeder einzelne Teilnehmer wird umfassend in diese Thematik eingeführt. Denn die besten Unfälle sind die, die gar nicht erst passiert sind.
Junior Surfschein
Für Surfer im Alter von 8 bis 13 Jahren gibt es einen sogenannten Junior Surfschein. Für die Kleinsten gibt es ein spezielles Kursprogramm, dass den Kindern die zentralen Inhalte auf kindgerechte Weise vermittelt, sodass Spaß, Spiel und die Ernsthaftigkeit der Kursinhalte gut in einen Einklang miteinander gebracht werden können.
Wer die Altersgrenze für den Junior-Surfschein überschritten hat, kann am Kursprogramm für Erwachsene teilnehmen und so einen vollwertigen Surfschein mit all seinen Vorteilen erwerben.
Wie schaut die Theorieprüfung aus?
In der Theorieprüfung wird den Prüflingen ein Fragebogen vorgelegt, der sich aus den nachfolgenden Themenbereichen zusammensetzt: Materialkunde, Allgemeine Gesetzeskunde, Segeltheorie, Sicherheit, Natur und Umwelt, Knoten und deren Anwendung. Die jeweiligen Gesamt- bzw. Mindestpunkte zum Bestehen der Prüfung finden sich auf dem jeweiligen Fragebogen.
Wenn ein Surfer nicht die benötigten Leistungen erbracht hat, um die Theorieprüfung zu bestehen, ist eine mündliche Prüfung nötig, um im Nachhinein das Prüfungsergebnis nochmals zu verbessern.
Reicht das nicht, ist das Ablegen einer Wiederholungsprüfung (Theorie und Praxis) nach einiger Zeit möglich. Um die Zeiträume spezifischer zu machen, müssen interessierte Surfer sich an die Surfschule ihres Vertrauens wenden, um dort die lokal geltenden Regelunge zu erfahren.
Wie schaut dir praktische Prüfung aus?
Die praktische Prüfung gestaltet sich aus Grundstellung, der Ausrichtung des Brettes, dem Auf- und Abriggen sowie Wenden, Notstopps und Kreuzen auf dem Wasser. Unter den wachsamen Augen der Prüfer, müssen die Kursteilnehmer zeigen, dass sie das in der Theorie gelernte auch in der Praxis auf dem Wasser umsetzen können.
Werden die geforderten Aufgabenteile (wird im Detail durch die jeweilige Surfschule festgelegt) souverän durchlaufen, gilt der praktische Teil der Prüfung als bestanden. Eine sichere Rückkehr an den Ausganspunkt gehört ebenfalls zum Prüfungsumfang des praktischen Prüfungsteils.
Beim Nichtbestehen kann die praktische Prüfung nicht durch eine mündliche Prüfung ausgeglichen werden. Diese Option gibt es einzig und allein für den theoretischen Teil der Prüfung zum Erlangen des Surfscheins.
Was kostet die Prüfung, um den Surfschein zu erlangen?
Die Gesamtkosten, um den Surfschein zu machen, hängen stark davon ab, wo die Prüfung abgelegt wird.
Beispielsweise kostet der Kurs in den meisten Fällen extra – und für diesen gibt es starke Preisschwankungen. In der Regel geht es bei rund 90 Euro für einen Grundlagenkurs los.
Es sind auch 400 und mehr Euro möglich, gerade wenn man den Surfschein in Urlaubsregionen ablegt und dazu an Surfcamps teilnimmt. Der Schein an sich kostet rund 30 Euro. Dafür kann man zur Prüfung antreten und erhält bei Bestehen der Abschlussprüfung den Surfschein ausgestellt.
Fazit
Ein Surfschein ist eine kluge Investition – auch wenn das Dokument offiziell nicht verpflichtend ist. Sehr viele Institutionen verleihen Surfausrüstung nur an Personen, die einen Surfschein vorlegen können.
Gerade im lang ersehnten Urlaub wäre es echt ärgerlich, wenn der Surf-Tag ins Wasser fällt, nur weil man keine Surfschein besitzt.
Durch die Kursteilnahme eignet man sich die Grundlagen des Surfsports sowie die wichtigsten Sicherheitsregeln an – und dieses Wissen kann mitunter den Unterschied zwischen einer leichten und einer schweren Verletzung ausmachen im Fall des Falles.
Die Abschlussprüfung ist in einen Theorie- und einen Praxisteil untergliedert. Beide Teile müssen bestanden werden.
Der Theorieteil kann durch eine mündliche Prüfungsleistung ausgeglichen werden. Das Wiederholen der Abschlussprüfung ist möglich.
Für die notwendigen zeitlichen Abstände müssen Interessierte bei der Surfschule nachfragen, wo der Kurs ursprünglich gebucht wurde.
Psst: Wer seinen Surfschein verloren hat, der sollte sich unseren Artikel zu diesem Thema durchlesen.