Auch wenn ein Pool im Garten Spaß und Freude bringen soll, kann dieser gerade für die Kleinsten zur tödlichen Falle werden.
Wenn Aufsichtspersonen außer Reichweite sind, sollte sichergestellt sein, dass es zu keinen gefährlichen Situationen kommt.
Dieser Artikel geht der Frage nach, wie ein Pool am besten kindersicher gemacht werden kann.
Inhaltsverzeichnis
Gefahrenzeichen bei Kindern – Vorsicht
Wenn ein Kind im Pool in eine Situation kommt, in der es zu ertrinken droht, fällt das den umherstehenden Erwachsenen meist gar nicht auf.
Denn ein Kleinkind zappelt nicht, stößt keine Hilferufe aus und gibt auch sonst in keiner Weise zu verstehen, dass es sich gerade in Lebensgefahr befindet.
Kinder ertrinken still und leise. Deshalb müssen Aufsichtspersonen die Kinder genau im Auge haben. Die Stimmritze schließt sich bei Kleinkindern, sobald sie Kopf voraus ins Wasser fallen.
Aufgrund dieser Schockreaktion können kleine Kinder bereits in einer Regenpfütze ertrinken.
An Land ist die Gefahr leider noch nicht gebannt. Selbst wenn das Kind noch rechtzeitig aus dem Wasser kam, kann es aufgrund des „sekundären Ertrinkens“ noch in Gefahr sein.
Dieses Phänomen beschreibt den Umstand, dass die Lunge auch Tage später noch auf das eingeatmete Wasser reagieren kann. Hustet das Kind, klagt es über Atembeschwerden oder fühlt es sich allgemein unwohl, sollte so schnell es geht ein Arzt aufgesucht werden.
Eltern sollten auf jeden Fall einen Erste-Hilfe-Kurs machen, um die Zeit bis zum Eintreffen des Notarztes so gut wie möglich überbrücken zu können.
Tipp # 1: Auf die Bauweise kommt es an – mobile Einstiegsleitern
Es ist ein „No Brainer“, dass der Pool nach den geltenden Sicherheitsstandards erbaut werden sollte. Doch selbst wenn Beckenrand und Co. so konzipiert sind, dass die Vorschriften erfüllt werden, so können Kinder noch immer in das Wasser gelangen.
Deshalb spielen die Einstiegsmöglichkeiten in den Pool ebenfalls eine große Rolle. Diese verleiten die Kinder nur allzu oft dazu, in den Pool zu steigen. Am besten wäre es, wenn Einstiegsleitern und Co. zumindest zu einem großen Teil entfernbar sind.
Ergo sind bei Nichtnutzung des Pools auch keine Möglichkeiten am Becken, die ein Kind zum Hineinklettern verleiten würden.
Tipp # 2: Ein Poolalarm kann Leben retten
Dieses Gerät ist keine Unfallprävention, sondern unter Umständen ein Lebensretter in letzter Sekunde. Ein Poolalarm macht durch ein unüberhörbares Signal klar, dass ein Kleinkind oder eine sonstige schutzbedürftige Person in den Pool gefallen ist. Das ermöglicht ein schnelles Reagieren der Aufsichtspersonen.
Einige dieser Geräte sind im Pool integriert und reagieren auf Bewegungen an der Wasseroberfläche. Das kann oftmals auch zu Fehlalarmen aufgrund von Niederschlägen o. Ä. führen. Eine andere Version des Poolalarms kann in Form eines Armbandes am Handgelenk des Kindes angebracht werden.
Erfolgt jetzt ein Kontakt mit dem Wasser, dann wird das unüberhörbare Alarmsignal ausgestrahlt. Das Pendant für Haustiere wird in Form eines Halsbandes an dem geliebten Vierbeiner angebracht.
Tipp # 3: Eine Poolabdeckung muss her
Mittels einer Poolabdeckung kann dem Pool sein optischer Reiz genommen werden. Dieser ist ein Hauptgrund dafür, dass sich kleine Kinder in das Wasser begeben.
Der Pool ist allerdings immer noch da und die Gefahr unter der Abdeckung besteht nach wie vor. Deshalb ist trotzdem Vorsicht geboten. Eine Poolabdeckung sollte das Regenwasser ablaufen lassen können und die Wärme im Inneren speichern können. Dies nur als Information am Rande.
Eine Abdeckplane ist zudem aus sehr robustem Material und wird mit Spanngurten, Hakten, etc. stabil in der Umgebung des Pools befestigt.
Gute Sicherheitsplanen sind aus PVC oder ähnlichen Materialien. Die Utensilien zur Befestigung sind für Boden und Stein gedacht, jedoch nicht für den heimischen Rasen. Auf diesem wird das Ganze nicht halten.
Tipp # 4: Alternative Schiebeabdeckung
Eine bessere Alternative zur Poolabdeckung wäre eine Schiebeabdeckung. Diese Schwimmbadüberdachung liegt fest über dem Poolbecken und lässt etwa kleine Kinder, die drauftreten, meist nur wenige Zentimeter tief einsinken.
Mittels einer passenden Vorrichtung zum Verschließen des Ganzen wird sichergestellt, dass unbefugte Personen die Schiebeabdeckung nicht öffnen können.
Vom Preis her liegen die Schwimmbadüberdachungen bei mehreren Tausend Euro. Ihr Geld sind die Konstrukte auf jeden Fall wert. Ein kleiner Nebeneffekt des Ganzen ist, dass das Wasser zuverlässig vor Schmutz geschützt ist und es heizt sich unter der Vorrichtung etwas auf.
Die so gespeicherte Wärme ermöglicht es den Poolbesitzern, unter Umständen die Saison im heimischen Pool noch etwas zu verlängern.
Tipp # 5: Mauer, Zaun, etc.
Kinder können allein nicht über einen Zaun, eine Mauer oder ähnliches klettern. Diesen Umstand kann man sich auch zunutze machen, wenn es um den Schutz der Kinder am Pool geht.
Es ist sehr aufwändig, eine solche Bauvorrichtung in der Realität umzusetzen. Auch die Optik des Poolareals wird dadurch nachhaltig verändert.
Jedoch überwiegen die Vorteile, da es keine zuverlässigere Art gibt, Kinder am Betreten des Pools zu hindern. Sie können die Absperrung aus eigenem Zutun nicht überwinden. Der Zaun wird meist aus Metall oder Holz gefertigt sein.
Tipp # 6: Poolbesucher aufklären
Als letzten Tipp für einen kindersicheren Pool sollten Poolbesucher mit ein paar grundsätzlichen Regeln vertraut gemacht werden. Dies könnte beispielsweise sein, dass allein nicht in den Pool gegangen wird.
In Haushalten mit Kindern sollten die Erwachsenen möglichst mit gutem Beispiel vorangehen. Des Weiteren wird kein Spielzeug im oder am Pool liegen gelassen. Sehen Kinder ein solches Spielzeug, wirkt das meistens wie ein Magnet auf sie.
Direkt am Becken sollten die Kinder außerdem nicht rennen. Auch wenn dies den Kleinen schwer fallen wird, ist es sehr wichtig. Die Chance, dass die ins Wasser fallen, ist viel größer, wenn sie in der Nähe des Beckens umherrennen. Ein Ausrutschen wird auf diese Weise ebenfalls verhindert.
Fazit
Ein Pool kann mit ein paar Tipps sehr kindersicher gemacht werden. In diesem Zusammenhang sollten weder Kosten noch Mühen gescheut werden, schließlich geht es hier um Menschenleben.
Bereits mit dem Bau des Pools können erste Maßnahmen in die Wege geleitet werden, die den Pool sicherer machen sollen.
Die besten Alternativen sind wohl der Pool Zaun, da dieser den direkten Kontakt zwischen Kind und Pool in unbeaufsichtigten Situationen zuverlässig unterbindet und natürlich auch noch der Poolalarm.
Im Worst-Case-Szenario können Aufsichtspersonen aufgrund des unüberhörbaren Signals schnell reagieren und die notwendigen Erste-Hilfe-Maßnahmen zur Rettung des Kindes ergreifen.
Psst: Damit Ihr Kind möglichst sicher im Wasser unterwegs ist, wenn sie mal kurz weg sind oder eine fremde Person ihr Kind beaufsichtigt, sollte es eine Kinder Schwimmweste (nicht zu verwechseln mit einer Schwimmlernweste) tragen.